SCO vs. Linux: Aufschub für SCO

SCO muss erst Pläne für die Reorganisation des Unternehmens vorlegen, wenn das Urteil gefällt ist, wieviel SCO in der Auseinandersetzung um das Unix-Copyright an Novell zahlen muss.

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Von
  • Detlef Borchers

Die unter Chapter 11 des amerikanischen Konkursrechts stehende SCO Group hat vom zuständigen Konkursgericht einen weiteren Aufschub erhalten. Sie muss ihre Reorganisationspläne erst dann vorstellen, wenn der Richter in der Auseinandersetzung zwischen SCO und Novell um das Copyright an Unix ein Urteil über die Höhe des Summe gefällt hat, die SCO an Novell zahlen muss.

In der mündlichen Verhandlung vor dem Konkursgericht, von der die Prozessbeobachtungsseite Groklaw berichtet, ging es vor allem um die Frage, wann SCO konkrete Reorganisationspläne vorlegen muss. SCO-Chef Darl McBride argumentierte, dass die Pläne von der Entscheidung des Richters Kimball abhängen. Dieser hatte vor einem Jahr entschieden, dass SCO Copyright-Rechte von Novell verletzt hat. In der letzten Verhandlung dieses Streitfalls hatte Novell die aufgelaufenen Forderungen auf 19,9 Millionen Dollar beziffert. Sollte diese Summe vom Richter bestätigt werden, könnte SCO schnell einen Plan vorlegen, wie die Firma weiterarbeiten kann, erklärte Darl McBride vor Gericht. Er führte aus, dass SCO mit einer Forderung von rund 40 Millionen Dollar gerechnet hatte, die die Firma nicht bezahlen könnte. Bei knapp 20 Millionen Forderungen könne er sich eine Ratenzahlung an Novell vorstellen und die Firma reorganisieren, meinte McBride.

Gegenüber den Prozessbeobachtern von Groklaw erklärte der SCO-Chef am Rande der Verhandlung, dass man versuchen werde, das traditionelle Unix-Geschäft als Spin-Off in eine andere Firma auszulagern. SCO selbst würde dann das Klagegeschäft um sein intellektuelles Eigentum fortsetzen, das angeblich in Form von übernommenen Konzepten und Methoden unrechtmäßig in verschiedenen Linux-Distributionen verwendet wird. Für diese Aussage McBrides gibt es bislang noch keine offizielle Bestätigung von SCO.

Zu den Entwicklungen in dem Streit, den SCO mit IBM, Novell und der Open-Source-Gemeinde um SCO-Rechte an Unix und angeblich unrechtmäßig in Linux übernommenen Code angezettelt hat, siehe den Online-Artikel in c't Hintergrund (mit chronologischer Linkliste zu Beiträgen auf heise online, aus Technology Review und der c't):

(Detlef Borchers) / (jk)