SCO vs. Linux: SCO verkleinert vorläufig Board of Directors

Thomas Raimondi verlässt seinen Posten im Board of Directors. Für sein Ausscheiden aus dem Board nennt SCO "zeitliche Zwänge".

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 125 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Detlef Borchers

In einer Pressemeldung hat die SCO Group bekannnt gegeben, dass Thomas Raimondi seinen Posten im Board of Directors (annähernd mit dem hiesigen Aufsichtsrat vergleichbar) aufgibt. Raimondi, der zunächst bei der Firma Caldera und später nach der Umbenennung in SCO Group über die Geschäfte der Gruppe wachte, ist Geschäftsführer der auch in Deutschland mit Niederlassungen vertretenen MTI Technology.

Wie die SCO Group, so gehört auch MTI Technology zur Canopy Group, einem einstmals von Ray Noorda gegründeten, schwer durchschaubaren Firmengeflecht mit vielen Schachtelbeteiligungen. So hatte Caldera Systems einstmals seine Anteile an den Firmen Troll Tech und Lineo an MTI verkauft und später wieder zurückgekauft. In den vergangenen Jahren musste MTI beim Verkauf von Speicherlösungen Verluste hinnehmen. Der Umsatz ging von 227 Millionen US-Dollar im Jahre 2000 auf 83 Millionen US-Dollar im laufenden Jahr zurück. Für sein Ausscheiden aus dem Board nennt SCO "zeitliche Zwänge". Ein Ersatz für Raimondi soll beim jährlichen Treffen der Aktienbesitzer präsentiert werden.

Nach Informationen von Netcraft fiel die Internet-präsenz der SCO Group am Montag aus. Gemäß einer Pressemeldung der Firma mi2g soll dieser Ausfall auf einen Proteststurm von Open-Source-Anhängern zurückzuführen sein. Beim Angriff soll vor allem die Website Investor Relations beschädigt worden sein, die seitdem unter dem Punkt "Related Topics" die Surfer zu Microsoft.com weiterleitet.

Zu den Entwicklungen im Streit zwischen SCO, IBM und der Open-Source-Gemeinde siehe den Artikel auf c't aktuell (mit chronologischer Linkliste zu Beiträgen auf heise online, aus Technology Review und der c't):

(Detlef Borchers) / (anw)