SDMI bestätigt: Kopierschutz geknackt

Die Secure Digital Music Initiative (SDMI) hat bestätigt, dass zwei ihrer fünf Kopierschutzverfahren für digitale komprimierte Musik geknackt worden sind.

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Von
  • Nico Jurran

Die Secure Digital Music Initiative (SDMI) hat bestätigt, dass zwei ihrer fünf Kopierschutzverfahren für digitale komprimierte Musik geknackt worden sind. Die SDMI, ein Forum aus mittlerweile über 200 Firmen, hatte Mitte September über die Seite HackSDMI einen Hacker-Wettbewerb ausgerufen, bei welchem derjenige 10.000 US-Dollar erhalten sollte, der als Erster den SDMI-Schutz der versuchsweise online gestellten Dateien knackte. Die Hacker konnten sich dabei sowohl an Varianten mit und ohne Wasserzeichen versuchen. Der Wettbewerb endete am 7. Oktober, danach wurde eine zweite geschlossene Runde mit den Teilnehmern gestartet, deren Sinn es war, die Ergebnisse an anderen Musikstücken zu erproben.

In der Zwischenzeit hatte das Online-Magazin Salon.com berichtet, alle SDMI-Varianten seien geknackt worden. Diese Darstellung wird von der SDMI bestritten. Tatsächlich sei nur eine Attacke bedeutsam gewesen, da sie sich auch bei anderen Musikstücken erfolgreich wiederholen ließ. Nach Aussagen des Executive Directors Leonardo Chiariglione erhielt die SDMI 447 Wettbewerbsbeiträge. Welche Verfahren den Angriffen standhielten und welche nicht, wollte die SDMI nicht mitteilen. Bekanntgegeben wurde lediglich, dass sowohl Varianten mit als auch solche ohne Wasserzeichen den Test bestanden hätten.

Eine Gruppe der Princeton University, die vier Verfahren mit Wasserzeichen geknackt haben will, nahm an der zweiten Runde nicht teil. Fakultätsmitglied Edward Felten teilte dazu mit, dass die Teilnahmebedingungen unfair gewesen seien. So seien den Teilnehmern weniger Informationen zugänglich gewesen als gewöhnlichen Hackern. "Sie wollten, dass wir in einem Vakuum arbeiten, ohne auf die Technik selbst Zugriff zu haben", sagte er gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. (nij)