SES Astra plant Einstieg ins Triple-Play-Geschäft

Der Satellitenbetreiber will über seine Himmelskörper künftig auch Breitband-Internet und Voice over IP vermarkten und vergleichbare Bündelangebote terrestrischer Netzbetreiber vor allem in ländlichen Gebieten ergänzen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 197 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Der Luxemburger Satellitenbetreiber SES Astra will über seine Himmelskörper künftig auch Breitband-Internet und Voice over IP (VoIP) vermarkten. Dies erklärte Firmenpräsident Ferdinand Kayser am heutigen Mittwoch auf dem Medienforum Berlin-Brandenburg. "Die Technik steht", zeigte sich Keyer optimistisch über den baldigen Eintritt ins viel beschworene Geschäft mit Triple-Play-Paketen. Auch die nötigen Terminals für den Empfang seien demnächst verfügbar. Das erweiterte Geschäftsmodell sei nicht "frontal gegen bestehende terrestrische Anbieter gerichtet", erläuterte Kayser die Pläne. Vielmehr wolle sein Unternehmen damit vergleichbare Bündelangebote traditioneller Netzbetreiber vor allem in ländlichen Gebieten ergänzen, "so diese nicht hinkommen".

Zu möglichen Bandbreiten, Preisen und technischen Details machte der Astra-Chef noch keine Angaben. Er kündigte allein an, dass die Internet-Telefonie mit Hilfe eines Rückkanals über Satellit abgewickelt werden soll. Offen ließ er auch den Zeitpunkt der Verfügbarkeit des Dreifachangebots. Ähnlich wie bei der von Astra geplanten Grundverschlüsselung von Sendern der Sendergruppen RTL und MTV über die kommende "Dolphin"-TV-Plattform machte er den Start von einem laufenden Verfahren beim Bundeskartellamt abhängig. Die Behörde habe die Verschlüsselungspläne auf den Plan gerufen, sodass Ermittlungen gegen die Privatsender und Astra im Gange sind.

Der Satellitenbetreiber hat hierzulande bislang 10 Millionen Haushalte auf digitalen Empfang umstellen können. "25 Millionen bleiben noch offen", zeigte sich Kayser unzufrieden mit dem Tempo der Digitalisierung. Gleichzeitig schloss er aus, dass SES Astra mit dem Triple-Play-Zuwachs in die Programmerstellung oder -vermarktung expandieren wolle. Fürs verschlüsselte Pay-TV will Kayser vor allem durch die massive Bewerbung des "Mehrwerts der neuen Anschlüsse" Kunden begeistern. Als Maxime hat er dabei im Hinterkopf: "In der digitalen Welt wird es nichts mehr umsonst geben." (Stefan Krempl) / (anw)