SSDs mit MultiLink SAS und Dual-Port NVMe
Toshiba kündigt die SSD-Familie PM5 mit MultiLink SAS und bis zu 30,72 TByte Kapazität an; Toshiba CM5 sowie Intel SSD DC D4500, D4502 und D4600 kommen mit Dual-Port NVMe.
Serial Attached SCSI (SAS) kennt schon seit mehr als zehn Jahren die Option, zwei SAS-Ports gemeinsam zu verwenden. Dieses Dual-Porting [1] lässt sich zur Steigerung der Transferrate nutzen, aber auch für redundante Anbindung eines Speichermediums an zwei Host-Controller, Switches oder SAS Expander. MultiLink SAS [2] hingegen bündelt bis zu vier SAS-Links mit je 12 GBit/s (SAS 12G): Darüber sollen kommende Toshiba-SSDs der Serie PM5 bis zu 3,35 GByte/s beim Lesen, 2,72 GByte/s beim Schreiben und maximal 400.000 IOPS liefern.
Für MultiLink SAS sind SFF-8639-Steckverbinder [3] nötig, die mit vier SAS-Ports beschaltet sind. Diese SFF-8639-Verbinder können aber auch bis zu vier PCIe-3.0-Lanes führen (PCIe 3.0 x4) – dann heißt das Interface U.2 [4]. Die Toshiba-SSD CM5 ist das NVMe-Schwestermodell der PM5 und schafft sogar bis zu 800.000 IOPS. Die Kapazität beträgt allerdings maximal 18,36 TByte, während es die CM5 mit bis zu 30,72 TByte geben soll.
Dual-Port NVMe
Die CM5 der Toshiba Memory Corporation (TMC) kann ihr NVMe-Interface in zwei Ports aufspalten: Dual-Port NVMe lässt sich für höhere Performance (Multi Stream) und für redundante Anbindung nutzen. Dual-Port-NVMe-SSDs gibt es auch von anderen Firmen, etwa die Intel DC D3600 und DC D3700 [5] oder auch die Samsung PM1725a.
Intel will auf dem Flash Memory Summit in den nächsten Tagen mehr Details zu Nachfolgern der DC D3600/3700 namens DC D4500, DC D4505 und DC D4600 mit 3D NAND Flash verraten. Außerdem will Intel auch Optane-SSDs mit 3D XPoint statt Flash [6] in Dual-PortNVMe-Versionen bringen.
Persistent Memory Region
Die Toshiba CM5 beherrscht NVMe-over-Fabrics [7] mit den Funktionen Scatter-Gather List (SGL) und Controller Memory Buffer (CMB). Das lässt sich für eine Persistent Memory Region [8] (PMR) nutzen. Dabei können Anwendungen den eingebauten DRAM-Puffer der NVMe-SSD verwenden, etwa fürs Journaling. PMR soll laut Toshiba eine Alternative zum Einsatz von NVDIMMs [9] sein. (ciw [10])
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[1] http://www.scsita.org/serial-storage-wire/2004/09/dual-port-sas-drives-are-a-boon-to-itdual-port-sas-drives-are-a-boon-to-it.html
[2] http://www.scsita.org/library/multilink-sas/
[3] https://www.heise.de/news/SATA-Express-Backplane-Stecker-schon-im-Einsatz-1696053.html
[4] https://www.heise.de/news/PCIe-SSDs-Kabel-Adapter-fuer-M-2-statt-SATA-Express-2651612.html
[5] https://www.heise.de/news/Intel-Dualport-NVMe-SSDs-fuer-Server-3157320.html
[6] https://www.heise.de/news/Intel-bringt-SSD-mit-3D-Xpoint-statt-NAND-Flash-3658172.html
[7] https://www.heise.de/news/SSD-Protokoll-NVMe-nun-auch-fuer-Storage-Systeme-3236785.html
[8] https://www.snia.org/sites/default/files/SDC/2016/presentations/persistent_memory/Stephen_Bates_Enabling_Remote_Access_Persistent_Memory_IO_Subsystem_using_NVM_Express_RDMA.pdf
[9] https://www.heise.de/news/NVDIMM-JEDEC-Standard-fuer-nichtfluechtige-Speichermodule-2668873.html
[10] mailto:ciw@ct.de
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