SSDs und RAM: Server sorgen für Preissteigerungen

Speichermangel betrifft auch Grafikkarten, denn Samsung, SK Hynix und Micron können die Nachfrage nach GDDR6-Bausteinen nicht befriedigen.

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(Bild: c't)

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Sowohl die Preise von SDRAM-Chips als auch von NAND-Flash-Bausteinen sollen im dritten Quartal 2021 steigen. Infolge könnten auch hierzulande DDR4-Kits und SSDs etwas teuer werden. Das Marktforschungsteam von Trendforce führt die Preissteigerungen unter anderem auf eine steigende Server-Nachfrage zurück. Hinzu kommt die traditionell hohe Nachfrage im späten Sommer in Vorbereitung auf die Ferien- und Weihnachtszeit.

Je nach Produktkategorie ist die Rede von 3 bis 15 Prozent höheren Preisen in den kommenden Monaten. Client-SSDs könnten der Schätzung von Trendforce zufolge um bis zu acht Prozent steigen, ebenso DDR4-UDIMMs für Desktop-PCs beziehungsweise DDR4-SODIMMs für Notebooks.

Die generell hohe Nachfrage nach Desktop-Grafikkarten, Notebook-Grafikchips und den Spielekonsolen Playstation 5 sowie Xbox Series X sorgt weiterhin für gravierende Engpässe bei GDDR6(X)-Bausteinen, obwohl Samsung, SK Hynix und Micron schon 90 Prozent ihrer Grafik-SDRAM-Produktion entsprechend umgestellt haben sollen. Die Grafikkartenpreise der Serien GeForce RTX 3000 und Radeon RX 6000 haben zuletzt zwar nachgegeben, liegen aber weiterhin deutlich oberhalb von AMDs und Nvidias Empfehlungen.

Betreiber von Rechenzentren rüsten laut Trendforce vermehrt auf Intels Xeon-Prozessoren der Baureihe Ice Lake-SP auf. AMD konnte mit Epyc zwar Marktanteile zurückgewinnen, Intel gibt mit rund 90 Prozent aber weiterhin den Ton vor. Ice Lake-SP stellen die ersten Server-CPUs mit 10-Nanometer-Strukturen von Intel dar. Nach jahrelangen 14-nm-Aufgüssen ohne viele Neuerungen dürfte auch die Erhöhung der Kernanzahl von 28 auf bis zu 40 viele zum Aufrüsten animieren.

Speicherhersteller priorisieren SDRAM- und NAND-Flash-Chips für Server aufgrund der hohen Margen. Die PC-, Tablet- und Smartphone-Märkte müssen sich hinten anstellen.

Im Falle von SSDs sind weiterhin Controller Mangelware, die bei einzelnen Modellen für höhere Preissteigerungen als 8 Prozent sorgen könnten. Modelle mit 1 TByte Kapazität und mehr zeigen sich trotz der schlechten Prognosen allerdings seit Monaten stabil. Die Controller-Engpässe zeigen sich am ehesten bei SSDs mit bis zu 512 GByte Kapazität. Manche Hersteller wechseln Zulieferer beziehungsweise Modell, um die Produktion zu erhöhen. Patriot geriert aufgrund undokumentierter jüngst in die Schlagzeilen.

Die Preise von DDR4-Kits steigen derweil schon seit Ende 2020 stark an. Zuletzt gab es einen leichten Rückgang, allerdings hält der Trend nicht an. 16 GByte DDR4-3200 kosten derzeit knapp 80 Euro – für die Taktfrequenzen sind aktuelle Prozessoren aus AMDs Ryzen-5000-Baureihe (Vermeer) und Intels Core i-11000 (Rocket Lake-S) freigegeben.

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