SWIFT bricht alle Rekorde

Die Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunications (SWIFT) hat ihren Geschäftsbericht für das Jahr 2007 vorgelegt. Danach wächst der Datentransfer kontinuierlich. Derzeit werden rund 15 Millionen Finanznachrichten pro Tag übermittelt.

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Von
  • Detlef Borchers

Die nach belgischem Recht genossenschaftlich organisierte Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunications (SWIFT) in La Hulpe hat ihren Jahresbericht für 2007 vorgelegt. Danach wächst der Datentransfer kontinuierlich. Durchschnittlich werden derzeit täglich 15 Millionen Finanznachrichten (FIN) wie Zahlungsanweisungen, Deckungsanschaffungen oder Kontoauszüge übermittelt.

Im Jahr 2007 verarbeitete SWIFT insgesamt 3,501 Milliarden FIN-Nachrichten, was einem Anstieg des Datentransfers um 22,2 Prozent entspricht. Verantwortlich für dieses deutlichen Anstieg war der Wertpapierverkehr, der im Juli und August 2007 besonders stark wuchs. Durch die Schwankungen in den Devisenmärkten stiegt auch die Zahl der Währungsnachrichten an. Insgesamt lag das tägliche Volumen bei 14 Millionen Nachrichten pro Tag, mit steigender Tendenz: In der ersten Jahreshälfte 2008 stieg der Tagesdurchschnitt auf 15 Millionen Nachrichten an, mit einem Spitzenwert von 16,6 Millionen im Januar 2008. Bedingt durch die FIN-Nachrichten erzielte SWIFT einen Erlös vor Rabatten von 625 Millionen Euro (2006: 588 Millionen), rabattierte allerdings die Preise für die angeschlossenen 8332 Gesellschafterbanken um 57 Millionen.

Aus der Debatte um die Datenbegehrlichkeiten der USA hat SWIFT Konsequenzen gezogen und entwickelt derzeit eine "multizonale Messaging-Architektur", bei der sichergestellt ist, dass innereuropäische Datentransfers nicht in das US-amerikanische Rechenzentrum in Culpeper gelangen können. Nach dem Jahresbericht belaufen sich die Entwicklungskosten für die neue Architektur auf 150 Millionen Euro, nicht eingerechnet sind dabei die Kosten für das notwendige Backup-Rechenzentrum bei Zürich. Es soll die innereuropäischen Transfers des Rechenzentrums im niederländischen Zouterwoude spiegeln. Außerdem will SWIFT im Jahr 2008 neben den beiden US-amerikanischen und europäischen Kommandozentralen eine dritte Zentrale in Hongkong errichten, damit das Netz besser rund um die Uhr ("follow the sun") überwacht werden kann.

Die Genossenschaft, die keinen Gewinn machen darf und ihre Erlöse in die Infrastruktur und das Management investieren muss, beschäftigt derzeit 2036 Mitarbeiter. Im vergangenen Jahr wurden 217 Mitarbeiter eingestellt, darunter 8 Prozent IT-Fachkräfte. In die Liste der gemeinnützigen Projekte, die SWIFT unterstützt, wurde 2007 das OLPC-Projekt (One Laptop per Child) aufgenommen und erhielt eine Spende von 3 Millionen Euro. Im laufenden Jahr wolle man die OLPC-Unterstützung angesichts der Bedeutung des Projekts deutlich erhöhen, heißt es im Jahresbericht. (Detlef Borchers) / (pmz)