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Sacred 2: Deutsches Action-Rollenspiel bringt Wiedersehen mit halbnackter Götterbotin

Die Fortsetzung des Action-Rollenspiels Sacred weist eine sehr detailfreudige Grafik auf. Das weibliche Botenwesen Seraphim agiert unter anderem in Spezialrüstungen mit String-Tanga. Die Entwickler haben aber auch spielwichtigere Ideen umgesetzt.

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Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Nico Nowarra

Wie bereits der erste Teil kommt auch Sacred 2: Fallen Angel vom deutschen Publisher Ascaron, der unter anderem durch die Sportspielserie "Anstoß" und Wirtschaftssimulationen wie "Patrizier" und "Hanse" bekannt wurde.

Wieder ist die Geschichte in der fantastischen Welt von Ancaria angesiedelt, spielt aber rund 2000 Jahre vor der ursprünglichen. Ein wichtiges Objekt der Begierde ist Schöpfungskraft, "T-Energie" genannt, die durch Leitungen geführt werden und für gute wie böse Ziele verwendet werden kann. Spieler haben Gelegenheit, zwei verschiedene Kampagnen zu absolvieren: Auf dem Weg des Guten befriedet man die Welt und sorgt für eine glückliche Zukunft. Wer dagegen auf dem dunklen Pfad wandelt, kann in Macht schwelgen und als Alleinherrscher ganz Ancaria unterjochen.

Sacred 2: Deutsches Action-Rollenspiel (21 Bilder)

Sacred 2: Deutsches Action-Rollenspiel

Die gewaltige Spielwelt bietet Gelegenheit zu ausgiebigen Bergtouren.

Die Welt ist sehr viel größer geworden und hat zugleich an Details gewonnen. Nahtlos gehen die Landschaften ineinander über, ohne dass es Nachladepausen gäbe. Mehrstündige Wanderungen durch Bergregionen, Steppen, idyllische Wälder, Täler und Gärten geben dem Spieler Gelegenheit, sich als Entdecker zu betätigen. Alle Gebäude sind begehbar ausgelegt; wenn man sie betritt, werden sie mit abgedecktem Dach dargestellt. Vieles spielt sich auch in Kellern ab: Teilweise mehrstöckig in die Tiefe reichende Dungeons verbergen sich unter manchem Berg oder Bauwerk. Leute, denen man begegnet, stehen nicht einfach wie hingestreut in der Gegend herum – vielmehr sorgt ein NPC-Behaviour-System für eine als lebendig zu empfindende Welt, in der jeder seinem Tagesablauf nachgeht. Den Entwicklern zufolge haben knapp 50 Autoren insgesamt über 800 Quests verfasst. Langeweile ist somit vorerst eher unwahrscheinlich. Für die Hauptstory gibt Ascaron eine Spielzeit von rund 40 Stunden an, wobei man beteuert, es gebe kein unnützes Hin- und Hergeschicke von Charakteren, um die Spieldauer aufzublähen. In jeder der zwölf Regionen Ancarias wartet je ein Endgegner.

Wenn es schlechtes Wetter gibt, ändern sich nicht nur die Lichtverhältnisse, sondern es prasseln Regentropfen vom Himmel und erzeugen in Gewässern die bekannten Muster. In der endgültigen Spielversion soll bei Regen der Untergrund nass glänzen. Blitze tauchen das Bild für Bruchteile von Sekunden in ein extrem überstrahltes Schwarzweiß. Bei freundlichem Wetter sind durch sanft gewellte Wasseroberflächen Meerestiere im sich brechenden Licht wogend wahrzunehmen.

Dynamische Lichtquellen sorgen für passende Ausleuchtung je nach Wetter. Die verbesserte Grafikengine zeigt sich auch bei Tieren, deren Fell realistischer als bisher wirkt. Um die weiten Fußmärsche etwas zu verkürzen, stehen den Spielfiguren neue Reittiere zur Verfügung, von deren Rücken aus auch gekämpft werden kann. Selbst auf dem Rücken von Drachen dürfen Helden Platz nehmen.

Jede Heldenfigur darf sich gewissermaßen als Krönung ein "episches" (hier: ein ganz besonderes, charakteristisches) Reittier verdienen, indem sie eine Reihe von Missionen erfüllt. Diese speziellen Transportmittel können besondere Verhaltensweisen erlernen, die ihrem Reiter außergewöhnliche Kampfbewegungen erlauben. Für die Botenfigur Seraphim, die je nach Rüstung bisweilen in extrem gewagter Aufmachung agiert, ist etwa ein gewaltiger Säbelzahntiger vorgesehen. Ihr dunkler Gegenpart, der Schattenkrieger, reitet nach erfolgreicher Bewährung stattdessen auf einem bösartig wirkenden Höllenhund. Vier weitere Helden sind angekündigt werden aber bislang noch nicht genannt. Allerdings steht bereits fest, dass keine weitere Figur aus dem ersten Teil wieder auftauchen wird.

Als Erscheinungstermin für das Spiel haben die Entwickler März 2008 ins Auge gefasst. Außer auf Windows-PCs werden Action-Rollenspielfreunde auch auf der Xbox 360 losschlagen können. Drei Monate nach der PC-Version für DirectX 9 will man dann eine Fassung für DirectX 10 nachlegen.

Sacred 2 ist mehrspielerfähig, aber Cross-Platform-Gaming hat Ascaron aus technischen Gründen nicht vorgesehen. Das im PC-Bereich verwendete Lobby-System sei nicht auf die Konsolenplattform zu übertragen gewesen, und eine Angleichung an das auf der Xbox zu verwendende Netzwerksystem habe nicht nur sehr viel Aufwand, sondern für die Computerfassung auch unerwünschte Einschränkungen bedeutet. Das hätte den Entwicklern zufolge etwa die Dateigröße und die Anzahl der maximal gleichzeitig einzusetzenden Hauptcharaktere betroffen. (psz)