Salesforce stellt autonome KI-Agenten vor

Beim Anruf in der Hotline ist kein Mensch dran, sondern ein Computer. Salesforce will künftig mit solchen KI-Agenten eng zusammenarbeiten.

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Screenshot davon, wie KI-Agent von Salesforce im Marketing zum Einsatz kommt

Salesforce KI-Agent soll auch im Marketing einsetzbar sein.

(Bild: Salesforce)

Lesezeit: 2 Min.
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Der Unternehmenssoftware-Spezialist Salesforce stellt "Agentforce" vor, ein Upgrade des CRM-Chatbots Einstein Copilot. Er soll mehrstufige Aufgaben, wie etwa in der Kundenbetreuung, übernehmen können. Bei der Vorstellung demonstrierte Salesforce, wie die Software ein Telefonat für eine Warenhaus-Kette führen konnte, bei dem es um den Umtausch eines zu klein gekauften Pullovers ging.

KI-Agenten lassen sich benutzerdefiniert anpassen.

(Bild: Salesforce)

Das Programm konnte dabei durch Zugang zum Kundenkonto sofort erkennen, um welche Bestellung es ging und anhand bisheriger Käufe einschätzen, welche Größe passender gewesen wäre. Bei dem Telefonat war es unter anderem möglich, die Versandoptionen zur Adresse des Käufers aufzulisten. Agentforce funktioniert laut Salesforce aber nicht nur im Service, sondern auch im Vertrieb, Marketing und Handel.

Zentral bei den autonomen KI-Agenten ist die Data Cloud, die "Kunden- und Metadaten aus verschiedenen Quellen in Echtzeit" nutzt und Kontext für alle Anwendungsfälle. Über Agentforce ist es möglich, über verschiedene Kontaktmöglichkeiten wie Chat, E-Mail oder anderweitig zu kommunizieren. Das "Gehirn" von Agentforce ist laut Salesforce dabei die "Atlas Reasoning Engine", die alle Schritte von der Aufgabenerfassung bis zur Ausführung der Aufgabe erfasst. Zudem sollen sich "Workflows und Prozesse mit Anwendungen wie MuleSoft" oder Schnittstellen direkt mit Agentforce integrieren und optimieren lassen, die sich beispielsweise über mehrere Abteilungen.

Salesforce-Chef Marc Benioff geht davon aus, dass Kunden der Firma bis Ende kommenden Jahres eine Milliarde solcher KI-Agenten für den Kundendienst und andere Aufgaben erstellen werden. Dabei dürfte der Preis zunächst bei zwei Dollar pro Unterhaltung liegen. Er ist sich zudem sicher, dass Agentforce über das Konzept von Co-Piloten hinausgeht und es sich dabei um "hochpräzise und halluzinationsarme intelligente Agenten" handelt.

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Auch andere Unternehmen arbeiten gerade daran, Unterhaltungen in Hotlines mit Hilfe Künstlicher Intelligenz zu automatisieren, beispielsweise Cognigy. Das Düsseldorfer KI-Start-up hat für seinen KI-Chatbot indessen in einer Series-C-Finanzierungsrunde 100 Millionen US-Dollar eingeworben.

Cognigy betreibt eine KI-Plattform zur Entwicklung von KI-Agenten für den Kundenservice. Dabei kombiniert es Generative AI und Conversational AI. Dadurch sollen die Agenten zeitgleich mehrere Serviceanfragen in natürlicher Sprache bearbeiten und den Kundenservice somit effizienter gestalten. Mit den eingeworbenen Mitteln plant Cognigy, seine globale Expansion voranzutreiben.

(mack)