Samsung Galaxy Note 10 und Note 10+: Zwei Displaygrößen, mit Gestenstift und 5G

Samsung hat zwei neue Flaggschiffe mit Gesten-Stylus vorgestellt. Das Note 10 kommt nun wahlweise mit 6,3- oder 6,8-Zoll-Display aber ohne Kopfhörerbuchse.

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Samsung Galaxy Note 10 und Note 10+: Zwei Displaygrößen, mit Gestenstift und 5G

Das Galaxy Note von Samsung gibt es neuerdings in zwei Größen: Links das kleine Note 10, rechts das Note10+.

(Bild: asp)

Lesezeit: 6 Min.
Inhaltsverzeichnis

Frisches Futter für Fans von Smartphones mit großem Display und Stifteingabe: Samsung hat am Mittwoch die neue Generation seines Phablets vorgestellt. Als Galaxy Note 10 und Note 10+ kommt das Smartphone erstmals in zwei Größen auf den Markt. Der integrierte Stift versteht dank Gyrosensor nun auch Gesten in der Luft. Die Preise für die Geräte beginnen bei 950 und 1100 Euro. Zusätzlich kündigte Samsung eine 5G-Variante des Note 10+ für 1200 Euro an, die es auch in Deutschland geben wird.

Bisher kannte die Displaygröße in der Note-Serie nur eine Richtung: nach oben. Für das Topmodell Note 10+ gilt das auch weiter, mit üppiger 6,8 Zoll Bildschirmdiagonale (3040 × 1440 Pixel) übertrifft es den Vorgänger Note 9 und die meisten anderen Smartphones auf dem Markt. Das reguläre Note 10 hat dagegen abgespeckt und kommt auf "nur noch" 6,3 Zoll (2080 × 1080).

Durch das nun nahezu vollflächige und an den langen Seiten abgerundete Display ist das Gehäuse insgesamt aber trotzdem kompakt genug, das es angenehmer in der Hand liegt als das 10+ oder die Vorgänger. Die knapp 170 und 200 Gramm Gewicht fallen beim ersten Ausprobieren nicht unangenehm schwer aus.

Bis zu 1200 cd/m² Helligkeit in der Spitze verspricht Samsung für den Bildschirm, bis zu 800 cd/m² im Normalbetrieb. Displayränder gibt es bei beiden Varianten so gut wie keine, für die Frontkamera existiert wie beim Galaxy S10 ein Loch im oberen Teil des Displays. Auch die große Version hat nur eine Frontkamera, aber auf der Rückseite einen Sensor mehr.

Galaxy Note 10 (8 Bilder)

(Bild: Alexander Spier, heise online)

Die Kamera entspricht weitgehend der des Galaxy S10+. Auf der Rückseite gibt es drei Linsen für Tele-, Weitwinkel- und Ultraweitwinkelaufnahmen mit zweimal 12-Megapixel- und einmal 16-Megapixel-Sensor dahinter. Die Telelinse ist etwas lichtstärker geworden mit einer Blende von f/2,1 statt f/2,2, die Weitwinkelkamera schaltet wie beim S10 zwischen f/1,5 und f/2,4 um. Beim Note 10+ gibt es zusätzlich eine Tiefenkamera für verbesserte künstliche Unschärfe.

In den für Europa vorhergesehen Varianten steckt der neue SoC Exynos 9825 von Samsung. Der hat acht Kerne: zwei schnelle von Samsung designte ARM-Kerne, zwei ARM Cortex-A75-Kerne und vier stromsparende Cortex-A55-Kerne. Der Chip wird in 7 nm Strukturbreite gefertigt und soll stromsparender geworden sein.

Vor allem bringt er optional ein integriertes 5G-Modem mit, so dass Samsung dafür nicht mehr auf ein externes Modem angewiesen ist wie beim Galaxy S10. Für den amerikanischen Markt gibt es dennoch wieder eine Variante mit dem Snapdragon 855 von Qualcomm. Die drei Modelle erlauben jeweils die Verwendung von zwei SIM-Karten.

Im direkten Vergleich wirkt das Note 10 nicht wesentlich kleiner. In der Hand ist der Unterschied aber enorm.

(Bild: asp)

Samsung steckt ins Note 10 üppige 8 GByte RAM, ins 10+ gar 12 GByte. Im Note 10 stecken 256 GByte Flash-Speicher. Das Note 10+ kommt mit 256 oder 512 GByte internem Speicher. Doch nur die große Version kann auch mit microSD-Karten umgehen. Bei der kleinen Variante fällt die Option weg, beim Note 10+ muss man sich für microSD oder zweite SIM-Karte entscheiden.

Ebenfalls weniger erfreulich: Auch Samsung verzichtet nun auf einen 3,5-mm-Kopfhöreranschluss am Gerät und setzt auf die Audioausgabe über USB-C. Wie die Konkurrenz verweist der Hersteller auf den Platzgewinn und die große Verbreitung von Bluetooth-Kopfhörern. Ein solches Paar drahtloser In-Ears wird der Packung beiliegen, der USB-C-auf-Klinke-Adapter allerdings nur optionales Zubehör sein.

Den gewonnen Platz will Samsung für den Akku verwendet haben, bis zu 100 mAh soll das bringen. Der Energiespeicher fasst in den Versionen 3500 bzw. 4300 mAh. Über Kabel lädt das Note 10+ mit bis zu 45 Watt, in der Packung liegt aber nur ein 25-Watt-Netzteil. Das Note 10 lädt maximal mit dieser Leistung. Mit dem passenden Dock sind drahtlos bis zu 20 Watt drin; wie das S10 lädt es per Qi andere Geräte, etwa eine Smartwatch. Der Knopf zum Start von Bixby, Samsungs hierzulande wenig nützlichen Alexa/Siri-Konkurrenten entfällt übrigens auch.

Der S-Pen genannte Stylus hat im Vergleich zum Note 9 noch ein paar Tricks hinzugelernt. Tastenbefehle etwa zur Musiksteuerung und zum Auslösen der Kamera sendet er wie gehabt per Bluetooth, über den ins Display integrierten Digitizer wird die Stifteingabe und Druckstufen erkannt.

Neu ist der integrierte Gyrosensor, der auch Gesten mit dem Stift erlaubt. Drückt man die Taste am Stift und bewegt ihn in eine bestimmte Richtung oder macht eine Kreisbewegung, führt das Smartphone eine verknüpfte Aktion aus. Bisher ist das nur in die Kamera-App integriert, wo man durch die Kamera-Modi schaltet. Die Befehle stehen aber auch anderen App-Entwicklern zur Verfügung.

Beim ersten Ausprobieren hakte das Ganze hier und da, insbesondere die Drehbewegungen zum Zoomen der Kamera waren gewöhnungsbedürftig. Laut Samsung soll das in den finalen Geräten besser laufen. Reine Wischgesten in der Luft klappten aber schon ganz gut.

Über die Laufzeit des Stifts macht der Hersteller keine Angaben. Allerdings benötigt er nur Energie, wenn er über Bluetooth die Befehle sendet; Schreiben klappt auch ohne Energie. Geladen wird der integrierte Kondensator, wenn der Stift in seinem Slot im Gehäuse steckt.

Selbst bei "abgeschaltetem" Display lassen sich mit dem Stift Notizen machen, ohne das Gerät entsperren zu müssen. Dazu wird eine rudimentäre, vorwiegend dunkle Oberfläche geladen. Angelegte Notizen können dann beim nächsten Entsperren abgespeichert werden.

Samsung verwendet das aktuelle Android 9 mit seiner optisch angepassten Oberfläche. Wann Updates aufs kommende Android Q folgen, konnte man noch nicht sagen.

Vorbestellungen für die Geräte sind ab Donnerstag möglich, ausgeliefert wird ab dem 23. August. Das Note 10 wird 950 Euro kosten, das Note 10+ mit 256 GByte Flash geht für 1100 Euro über den Tresen. Mit 512 GByte sind 1200 euro fällig, ebenso mit 5G/256 GByte. (asp)