Samsung: Gewerkschaft ruft zum unbefristeten Streik auf

Der Generalstreik bei Samsung ist noch nicht beendet. Die Gewerkschaft ruft nun zu einem unbefristeten Streik auf, weil die Konzernführung nicht reagiert.

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Lupe, die ein Samsung-Logo vergrößert.

(Bild: Stakon/Shutterstock.com)

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Die National Samsung Electronics Union (NSEU), eine Gewerkschaft, die die Interessen der Mitarbeiter des südkoreanischen Elektronikkonzerns Samsung vertritt, hat seine etwa 30.000 Mitglieder zu einem unbefristeten Streik bei Samsung aufgerufen. Die Aufforderung folgt am letzten Tag eines drei Tage anhaltenden Generalstreiks im Konzern. Begründet wird dieser Schritt damit, dass die Unternehmensleitung von Samsung keinerlei Gespräche über die Forderungen der Mitarbeiter führen wollte.

Die NSEU, die knapp ein Viertel der Mitarbeiter bei Samsung in Südkorea vertritt, fordert weiterhin bessere Löhne und Sozialleistungen. Die Gewerkschaft gibt an, dass der Generalstreik bereits Auswirkungen gezeigt und insbesondere die Produktion von Speicherchips gestört hätte. Rund 6540 Mitarbeiter hätten an den Produktionsstätten ihre Arbeit niedergelegt, schreibt Reuters. Die Konzernleitung bestreitet jedoch, dass es durch den Streik zu größeren Beeinträchtigungen gekommen sei. Die Beteiligung sei vergleichsweise gering ausgefallen, die Produktion weitgehend automatisiert. Größere Auswirkungen seien deshalb nicht aufgetreten und auch in der Zukunft nicht zu erwarten.

Samsung wolle sicherstellen, "dass es zu keinen Unterbrechungen in den Produktionslinien kommt". Zudem sei man entschlossen, "in gutem Glauben mit der Gewerkschaft zu verhandeln", heißt es vom Unternehmen gegenüber BBC News.

Nach Gewerkschaftsangaben habe Samsung jedoch noch keinerlei Anstalten gemacht, sich auf einen Dialog mit den Gewerkschaften einzulassen und es bestehe auch nicht die Absicht dazu. Deshalb ruft die NSEU zu einem zweiten Generalstreik auf. Der soll am 10. Juli beginnen und diesmal auf unbestimmte Zeit fortgeführt werden.

Die Ankündigung auf einen zweiten Generalstreik wurde von den Aktionären von Samsung Electronics relativ gelassen aufgenommen. Der Wert eines Papiers fiel innerhalb eines Tages lediglich um etwa 0,5 Prozent auf 1150 Euro.

Bei Samsung hatte es bereits im Juni eine erste Arbeitsniederlegung gegeben, am Sonntag folgte dann der Generalstreik. Die firmeninterne Gewerkschaft existiert erst seit 2020. Vorher hatte die Konzernleitung keine Gewerkschaften zugelassen. Erst nachdem der Erbe und Vize-Vorsitzende von Samsung Lee Jae Yong wegen Marktmanipulationen und Bestechung angeklagt worden war, wurde das Unternehmen stärker öffentlich beobachtet und die NSEU gegründet.

(olb)