Samsung und Intel vereinbaren verstärkte Zusammenarbeit bei Halbleitern

Bei einem Treffen beraten die Chefs der beiden Konzerne Möglichkeiten der Zusammenarbeit. US-Präsident Joe Biden soll seine Hände im Spiel gehabt haben.

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(Bild: Valeriya Zankovych/Shutterstock.com)

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Von
  • Andreas Knobloch

Der stellvertretende Vorsitzende von Samsung Electronics, Lee Jae-yong, und der CEO von Intel, Pat Gelsinger, trafen sich am Montag, um Möglichkeiten der Zusammenarbeit im Halbleiterbereich zu erörtern. Das Treffen fand am Hauptsitz von Samsung Electronics in Seoul statt.

Nach einem Bericht der englischsprachigen südkoreanischen Tageszeitung The Korea Times besprachen die beiden vor allem Möglichkeiten zur Verbesserung der Zusammenarbeit in den Bereichen Speicher der nächsten Generation, fabriklose Produktion und Systemhalbleiter.

Das Treffen soll laut The Korea Times maßgeblich durch den Besuch von US-Präsident Joe Biden im Halbleiterwerk von Samsung Electronics in Pyeongtaek zusammen mit Südkoreas Präsident Yoon Suk-yeol in der vergangenen Woche beeinflusst worden sein. Während dieses Besuchs habe Biden seinen Willen zum Ausdruck gebracht, eine bilaterale Halbleiterallianz zu schmieden. Samsung Electronics und Intel sind die führenden Unternehmen der Halbleiterindustrie in beiden Ländern.

Angesichts der weltweiten Halbleiterkrise, versuchen die USA zahlreiche Kooperationen auf den Weg zu bringen. Um ein milliardenteures Subventionswettrennen bei Halbleitern zu vermeiden, machen sie mit der EU gemeinsame Sache gegen den Chipmangel. Beide Seiten wollen etwa bei der Entwicklung von Megawatt-Ladestationen zusammenarbeiten. Auch mit Japan planen die USA offenbar eine Kooperation, um die Entwicklung modernster Halbleiter mit Strukturen jenseits der 2 Nanometer voranzutreiben. Die Initiative in Südkorea reiht sich da ein.

Samsung Electronics und Intel sind rivalisierende Unternehmen, die auf dem Weltmarkt konkurrieren. Beide Konzerne sind mit Jahresumsätzen von weit über 70 Milliarden US-Dollar weltweit die mit Abstand größten Halbleiterfirmen, die eigene Produkte verkaufen. Sie profitieren dabei vor dem Hintergrund der globalen Chipkrise vom Halbleiter-Boom und investieren fleißig. Angesichts von Unterbrechungen der Wertschöpfungsketten durch Pandemie und Ukraine-Krieg verstärkte Intel zuletzt seine Präsenz in Lateinamerika, vor allem in Mexiko und Brasilien.

Obwohl Konkurrenten, sind die Samsung und Intel in hohem Maße voneinander abhängig. Auf dem DRAM-Markt, auf dem Samsung Electronics die Nummer 1 ist, ist die Kompatibilität mit Intels CPU, die als Gehirn eines Computers dient, wichtig für die Entwicklung von Speicherprodukten der nächsten Generation wie DDR5 für PCs und Server und LPDDR6 für mobile Geräte. Intel ist mit seiner fortschrittlichen Technologie weltweit führend auf dem CPU-Markt.

(akn)