CES

Samsung und LG: Alles auf KI

Die großen Elektronikhersteller setzen auf KI: Alles vernetzt, energieeffizient und komfortabel. Dazu benötigen sie viele persönliche Daten. Eine Zwickmühle.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Lesezeit: 3 Min.
Inhaltsverzeichnis

Samsungs stellt die CES das Motto "AI for All" und fasst die Vernetzung sämtlicher Geräte im trauten Heim unter "Vision AI" zusammen. LG will Künstliche Intelligenz als "Affectionate Intelligence" verstanden wissen, also eine sich kümmernde, liebevolle Intelligenz. Kümmern will sich auch die KI von Samsung, fordert dafür aber wie LG tiefe Einblick in jede Lebenslage ihrer Nutzer.

So sorgt Home AI des Nachts dafür, dass alle Hausbewohner in wohltemperierten, verdunkelten Räumen gut schlafen können. Die KI überwacht dazu mit Sensoren in Galaxy Watch oder Ring die Gesundheit der Bewohner, will damit auch Schlafapnoe erkennen und Betroffene gegebenenfalls zum Arzt schicken. Die KI organisiert den Terminkalender, kümmert sich um die verlassene Wohnung und das daheim gebliebene Haustier. Smartphone, Kühlschrank, Staubsauger und Auto sprechen dazu per SmartThings miteinander.

Erkennt die Galaxy Watch eine Schlafapnoe, gibt sie die Information an die KI weiter, die ihren Besitzer daraufhin zum Arzt schickt.

(Bild: Ulrike Kuhlmann, heise online)

Die Personalisierung werde immer wichtiger, erklärte Samsung-CEO J.H. Han auf der CES in Las Vegas. Er räumte zugleich ein, dass die Datensicherheit ein wesentlicher Aspekt des Konzepts sei. Deshalb habe Samsung sein Sicherungssystem Knox jetzt auch auf Waschmaschine, Trockner & Co. installiert. Über das Knox Matrix Dashboard will der Hersteller dafür sorgen, dass die sehr privaten (Sensor-)Daten nicht in fremde Hände geraten.

Samsungs Home AI schaltet Lichter aus, senkt die Heiztemperatur überwacht die Hausgeräte, bis die Bewohner wieder nach Hause kommen.

(Bild: Ulrike Kuhlmann, heise online)

LG treibt die sich kümmernde Intelligenz weiter auf die Spitze. So werden alle Hausbewohner rund um die Uhr von der KI betreut, ob in der Wohnung, im Auto oder auf der Arbeit. Unter dem "LG Home" Hub kann man eigene Routinen per ThinQ etwa an die Waschmaschine übertragen und diese so personalisieren. Ohnehin erkennt die KI die Art der Wäsche und den Verschmutzungsgrad. Den Hub gibt es für verschiedene Geräte beziehungsweise Anwendungen, außerhalb des Hauses auch als On-Device-Hub fürs Auto.

LGs KI-Home-Plattform versorgt die Bewohner gleich morgens mit Tipps zum Tag und ist Ansprechpartner fĂĽr alles und alle.

(Bild: Ulrike Kuhlmann, heise online)

Die Personalisierung der KI trägt bei LG leicht autoritäre Züge. So bauten die Protagonisten in den Präsentationen eine persönliche Beziehung zur Künstlichen Intelligenz auf und rechtfertigen sich bei Auffälligkeiten wie einem erhöhten Puls gegenüber der KI. Auch LG will die persönlichen Nutzerdaten vor Zugriffen von außen schützen, hier mit der hauseigenen Sicherheitslösung LG Shield.

An den mit KI versprochenen Komfort der intelligenten Helfer gewöhnen wir uns möglicherweise ebenso schnell wie etwa an das Smartphone und an Sprachassistenten wie Alexa oder Siri. Damit das System zuverlässig funktioniert, benötigen die Anbieter allerdings viele sehr private Daten, darunter auch medizinische Informationen, und einen tiefen Einblick in das tägliche Verhalten. Das setzt eine Menge Vertrauen voraus und die Hoffnung, dass die sensiblen Daten nicht für andere Zwecke missbraucht werden.

Heise Medien ist offizieller Medienpartner der CES 2025.

Hinweis: Samsung hat die Reisekosten der Autorin zur CES 2025 bezahlt. Absprachen zu Art und Umfang unserer Berichterstattung gibt es nicht.

(uk)