Lukrativer neuer Absatzmarkt: Samsung produziert faltbare Displays für China

Die Koreaner versorgen chinesische Handy-Marken mit vertikal und horizontal faltbaren Bildschirmen. Im Herbst sind zunächst eine Million Stück geplant.

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Samsung Galaxy Z Fold 2

Samsung Galaxy Z Fold 2

(Bild: Samsung)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Frank Schräer

Der koreanische Marktführer Samsung wird ab dem dritten Quartal 2020 faltbare Smartphone-Displays an chinesische Handy-Hersteller verkaufen. Dabei handelt es sich sowohl um horizontal als auch vertikal faltbare Bildschirme. Die ersten auszuliefernden Stückzahlen belaufen sich nach Angaben der Zeitung Korea Economic Daily auf eine Million Exemplare.

Samsung hat 2019 mit dem Galaxy Fold das erste Falt-Smartphone eingeführt, das aber zunächst aufgrund technischer Probleme zum Galaxy-Fold-Desaster wurde. Etliche der faltbaren OLED-Displays zeigten schon nach wenigen Stunden schwere Fehler. Samsung musste das Modell zurückziehen und überarbeiten. Die einige Monate später erschienene Version von Samsungs Falt-Smartphone Galaxy Fold 5G wurde über 400.000 Mal verkauft – in den ersten drei Monaten.

Das führte zum Galaxy Z Flip. Beim zweiten Modell faltet Samsung anders, denn hier wird das Smartphone im sogenannten "Clamshell-Design" horizontal statt vertikal geklappt. Einen ähnlichen Mechanismus nutzt auch Motorolas Falt-Klapp-Phone Razr. Der direkte Nachfolger des ersten Faltphones, das Samsung Galaxy Z Fold 2, sowie das Microsoft Surface Duo und das Huawei Mate Xs nutzen dagegen die vertikale Klappvariante in Buchform. Auch Apple macht anscheinend Fortschritte mit einem geplanten faltbaren iPhone.

Die Hersteller setzen also weiter auf Klapphandys oder Faltphones. Diese sind vor allem in China sehr beliebt, wenn sie von den dortigen Marken angeboten werden. Samsung wird von diesem Trend profitieren, wie ein Brancheninsider gegenüber Korea Economic Daily anmerkt.

Samsung Electronics ist bislang der einzige Abnehmer der faltbaren Bildschirme der Konzernschwester Samsung Display. Letztere ist mit 95 Prozent Marktanteil mit weitem Abstand Marktführer bei faltbaren Displays. Darüber hinaus ist Samsung Display der einzige Hersteller, der Ultra-Thin-Glass in seinen Faltbildschirmen nutzt. Das soll den Koreanern einen Wettbewerbsvorteil gegenüber Kunststoffvarianten verschaffen.

Allein im dritten Quartal 2020 hat Samsung Display 950.000 faltbare Bildschirme ausgeliefert. Die chinesische BOE Technology Group, einer der weltgrößten Hersteller von LCDs, OLEDs und flexiblen Displays, kam im gleichen Zeitraum auf lediglich 20.000 verkaufte Faltbildschirme.

Nach Aussagen der Marktforscher von Omdia sollen sich die Verkaufszahlen von faltbaren Smartphones in diesem Jahr verdreifachen, von 4,18 Millionen 2020 auf 12,64 Millionen Exemplare 2021. Für 2022 werden 20,11 Millionen und für 2023 sogar 32,17 Millionen verkaufte Faltphones prognostiziert.

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(fds)