Samsung widerspricht "Smartwatch-Flop"

Samsung berichtet, man habe in den zwei Monaten seit Markteinführung mehr als 800.000 Exemplare der Galaxy Gear verkauft - wohl in Reaktion auf einen Zeitungsbericht, nach der sich die Smartwatch nur schleppend verkauft.

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Von
  • Nico Jurran

Samsung hat bekanntgegeben, von seiner ersten Smartwatch Galaxy Gear in den ersten zwei Monaten seit Markteinführung mehr als 800.000 Exemplare verkauft zu haben. Damit sei das Gerätes nach Angaben eines Firmensprechers viel erfolgreicher als zunächst erhofft.

Das koreanische Unternehmen reagierte mit dieser Erklärung offensichtlich auf einen Bericht der Zeitung "BusinessKorea", die unter Berufung auf anonyme Quellen geschrieben hatte, der Konzern habe von der Gear seit deren Einführung gerade einmal 50.000 Stück losschlagen können. Die Meldung über den angeblichen Flop war in kürzester Zeit auf Newsseiten und in Blogs aufgenommen und mit Berichten über eine Rückgabequote von bis zu 30 Prozent bei der US-amerikanischen Elektronikkette Best Buy vom Oktober garniert worden.

Mittlerweile ist das Chaos jedenfalls komplett: Nach einem Bericht der koreanischen Publikation Yonhap sollen sich die 800.000 Exemplare nämlich nicht, wie von Reuters berichtet, auf die Verkäufe beziehen. Vielmehr habe Samsung lediglich angegeben, wieviele Geräte an Händler ausgeliefert worden seien.

Im Zusammenhang mit der Meldung zum angeblichen Flop wurde auch gerne auf ein Interview von Business Insider mit Samsungs Vizepräsidenten und Chef des Open Innovative Centers David Eun verwiesen. Dieser hatte die erste Gerätegeneration mit günen Tomaten verglichen.

Da Samsung gerade erst ein Update für die Galaxy Gear veröffentlicht hat, das eigentlich selbstverständliche Basisfunktionen (wie das Anzeigen von Mail-Inhalten auf der Smartwatch) nachlieferte, lag der Schluss nahe, der Konzern wolle diese grüne Tomate beim Kunden reifen lassen. Für Verwunderung hatte in der Vergangenheit zudem gesorgt, dass Samsung bereits kurz nach der Markteinführung der Gear von Nachfolgemodellen sprach.

Tatsächlich sind 800.000 Exemplare eine beachtliche Marke – zumal man bedenken muss, dass die Uhr bei einem Straßenpreis von knapp 300 Euro bislang nur mit einer Handvoll von Samsung-Smartphones und -Tablets zusammenarbeitet. Am Anfang koppelte sich die Gear sogar praktisch nur mit den von Samung auf der IFA neu vorgestellten Modellen. Insofern dürften einige der angesprochenen Rückgaben auch damit zusammenhängen, dass Käufer schlichtweg damit gerechnet hatten, die Uhr auch zusammen mit Handys anderer Hersteller betreiben zu können. Dies ist etwa bei Sonys SmartWatch und dem ehemaligen Kickstarter-Projekt Pebble der Fall. (nij)