Satya Nadella: Techie und Mann der leisen Töne

"Das ist ein Tag für mich, der demütig stimmt. Er erinnert mich an meinen allerersten Tag bei Microsoft", schreibt der neue Microsoft-CEO Satya Nadella in seiner ersten Mail an die Mitarbeiter. Seit 22 Jahren arbeitet er bei dem Softwareriesen.

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Satya Nadella ist der neue Chef von Microsoft und löst Steve Ballmer an der Spitze des Softwarekonzerns ab. Außerhalb des Unternehmens ist der 1967 in der indischen Großstadt Hyderabad geborene Manager bislang nur wenig in Erscheinung getreten. Dabei arbeitet Nadella seit 22 Jahren bei Microsoft und leitete zuletzt das für den Softwarekonzern enorm wichtige Cloud- und Unternehmens-Geschäft.

Seit 22 Jahren bei Microsoft und seit 22 Jahren verheiratet: der neue CEO Satya Nadella.

(Bild: Microsoft)

"Das ist ein Tag für mich, der demütig stimmt. Er erinnert mich an meinen allerersten Tag bei Microsoft vor 22 Jahren", schreibt Nadella in einer E-Mail an die Microsoft-Mitarbeiter. Er sei zu Microsoft gekommen, da er glaubte Microsoft sei die beste Firma in der Welt. Er habe gesehen, wie eindeutig Microsoft die Menschen befähige, Wunderbares mit den Microsoft-Produkten anzustellen und die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Dies treibe ihn auch heute noch an.

In einer Selbstbeschreibung meint der 46-jährige Nadella – der übrigens auch seit 22 Jahren verheiratet ist und drei Kinder hat - die Familie, Neugier und der Hunger nach Wissen definierten ihn als Persönlichkeit. Seine Aufgabe? Es sei eine von Software angetriebene Welt, und er sei bei Microsoft, weil man hier eine nie dagewesene Möglichkeiten habe, darauf Einfluss zu nehmen. "Ich glaube, im nächsten Jahrzehnt wird IT-Technik sogar noch weit mehr allgegenwärtig, Intelligenz wird zu einem Element der Umgebung."

Zuvor war Nadella maßgeblich an der Entwicklung der Suchmaschine Bing sowie des Bürosoftwarepakets Office beteiligt und hatte das Server-Geschäft zu verantworten. Bevor der heute 46 Jahre alte Branchenveteran 1992 zu Microsoft stieß, war der Elektroingenieur beim Silicon-Valley-Urgestein Sun Microsystems beschäftigt, das heute zu Oracle gehört.

Kaum ein Nachfolger könnte bei Microsoft kontrastreicher zum noch amtierenden Chef Steve Ballmer ausfallen, der für seine lauten und extrovertierten Auftritte bekannt ist. Nadella ist eher ein Mann der leisen und überlegten Töne. Bei Microsoft gilt Nadella als beliebter "Techie" und teamfähiger Manager, der etwas von der Technologie hinter dem Business verstehe, schreibt etwa die Financial Times. Als knallharter Geschäftsmann ist Nadella dagegen bislang nicht aufgefallen. Laut Medienberichten soll ihn deshalb Verwaltungsratsmitglied John Thompson im Dialog mit Investoren und Kunden unterstützen.

Niemand wisse heute, was tatsächlich technologisch in zehn Jahren möglich sei, betonte Nadella zuletzt in Paris auf der Konferenz LeWeb. Die Digitalisierung von nahezu allem sei auf einem guten Weg. Er glaube, dass Daten und der vernünftige Umgang mit Daten die Zukunft prägen werden. Microsoft müsse sich jeden Tag neu erfinden. "Es würde uns nach 30 Jahren nicht mehr geben, wenn wir nicht in der Lage wären, neue Technologie-Wellen zu reiten." (Mit Material von dpa) / (axk)