Schachduell: Remis in Partie und Match

Das Schachduell zwischen Weltmeister Wladimir Kramnik und Computer Deep Fritz endete für viele etwas enttäuschend mit einer Kurzpartie.

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Von
  • lab

Mit einer schlappen Kurzpartie endete der Wettkampf des Weltmeisters gegen die Maschine. Beim Stand von 3,5 zu 3,5 konnte ein müder Wladimir Kramnik mit Weiß trotz langen Nachdenkens keinen Vorteil erreichen und bot im 21. Zug remis an, was Fritz-Bediener Mathias Feist sofort akzeptierte. Der Endstand des Matchs lautet 4 zu 4. Von acht Partien konnten Kramnik und Fritz jeweils zwei gewinnen, vier endeten unentschieden. Damit erreichte Fritz ein besseres Ergebnis als Garri Kasparow, der Kramnik bei ihrem Weltmeisterschaftskampf in 15 Partien nicht einmal schlagen konnte.

Trotz des Gleichstandes gibt es etliche Gewinner. Bahrain war für die gesponserte Million US-Dollar drei Wochen lang in vielen Medien vertreten. Einen Hauptgewinn hat auch ChessBase gezogen: Fritz konnte ungeachtet der ungünstigen Bedingungen dem Weltmeister ein Unentschieden abtrotzen und dürfte jetzt das bekannteste PC-Schachprogramm weltweit sein. Mit ChessBase hat das europäische Jugendschach gewonnen, dem das Fritz-Preisgeld von 200.000 US-Dollar zugute kommt.

Für den Weltmeister blieb ein Trostpreis von 800.000 US-Dollar, statt der vollen Million, die er für einen Sieg bekommen hätte. Ganz zufrieden dürfte Kramnik nicht sein, hat er doch einmal in verteidigungsfähiger Stellung einen Springer eingestellt und in der nächsten Partie in Remis-Stellung aufgegeben. Den Vorteil, sowohl Programm als auch Rechner vor dem Match zum Üben nutzen zu können, konnte der Weltmeister nur in der ersten Match-Hälfte umsetzen, danach fehlte ihm offensichtlich die Kraft für die anstrengenden Partien. (lab/c't) / (mw)