Scheinbar leer geräumte Konten: Cyberangriff auf australische Pensionsfonds
Die größten Pensionsfonds in Australien sind Ziel von Cyberangriffen geworden, deren Ausmaß noch unklar ist. Teilweise erscheinen ganze Konten leer geräumt.

(Bild: RomanR/Shutterstock.com)
Bei koordinierten Angriffen auf die wichtigsten Pensionsfonds in Australien haben Kriminelle offenbar personenbezogene Daten erbeutet und zumindest scheinbar ganze Accounts leer geräumt. Das berichtet der Nachrichtensender ABC und erklärt, dass die Konten einiger Betroffener den Anschein erwecken, als seien allein bei vier Personen 500.000 australische Dollar (etwa 280.000 Euro) abgegriffen worden. Der betroffene Rentenfonds namens AustralianSuper hat die Angriffe eingestanden, versichert aber, dass die Konten sicher seien und die Anzeige eines Vermögens von 0 Dollar falsch sei. Ähnliche Vorgänge gibt es demnach bei anderen großen Pensionsfonds, alle hätten aber versichert, dass niemand seine Ersparnisse verloren habe.
Bankdaten sollen ĂĽberprĂĽft werden
Weitere Hintergründe zu den Vorfällen gibt es bislang nicht, lokale Medien berichten aber von erschrockenen Kunden und Kundinnen, denen der Blick in ihre Accounts einen gehörigen Schreck eingejagt hat. "Sehr beunruhigend, wenn man auf seinem Rentenkonto an einem Freitag plötzlich 0 Dollar hat", zitiert ABC einen Betroffenen. AustralianSuper hat erklärt, dass temporär der gesamten Kundschaft die Möglichkeit entzogen wurde, Bank- und einige Kontaktdaten zu ändern. Alle sollten überprüfen, ob ihre eingestellten Bankdaten korrekt sind. Zusammen mit der Information von ABC, dass einige Daten kompromittiert wurden, deutet das sehr wohl darauf hin, dass die unbekannten Kriminellen Zugriff auf mindestens einige Accounts erlangt haben.
Die betroffenen Fonds-Betreiber arbeiten demnach mit der nationalen Cybersicherheitsbehörde zusammen. Laut ABC war allein AustralianSuper im vergangenen Monat Ziel von 600 "versuchten Cyberangriffen", ohne das klar wird, was alles darunter fällt. Wer jetzt verdächtige Aktivität in seinem Konto bemerkt, soll sich telefonisch melden, schreibt das Unternehmen noch. Gleichzeitig weist es aber auch darauf hin, dass das aktuelle so viele Menschen versuchen würden, dass man sich dann auf "extrem lange" Wartezeiten einstellen müsse. Geäußert hat sich auch bereits Australiens Premierminister. Anthony Albanese erklärte demnach, dass er über den Vorfall unterrichtet wurde, Cyberattacken aber extrem häufig vorkommen würden.
(mho)