Schmidt-Holtz: Musikmarkt birgt weitere Wachstumschancen

BMG geht nach Darstellung des Managers als schmucke Braut in die unternehmerische Ehe mit dem neuen Partner Sony, die von der EU-Kommission ohne Auflagen genehmigt wurde.

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  • dpa

Die Musikbranche birgt trotz seit Jahren sinkender Umsätze nach Auffassung des BMG-Vorstandsvorsitzenden Rolf Schmidt-Holtz erhebliche Wachstumschancen. Als Beispiele nannte er Musik-Videos auf DVD, Musikangebote im Internet und über Handy. "Das sind starke Wachstumsmärkte", sagte Schmidt-Holtz.

Seine Bertelsmann Music Group (BMG) und die Musiksparte des japanischen Elektronik-Riesen Sony haben am Montag ohne Auflagen grünes Licht von der Brüsseler EU-Kommission für die Fusion bekommen. Damit entsteht der weltweit zweitgrößte Musikkonzern, dicht hinter Weltmarktführer Universal Music. Das neue Unternehmen wird jährlich etwa 4,5 bis 5 Milliarden US-Dollar umsetzen und 9000 Mitarbeiter beschäftigen. Der Fusionsprozess soll nach Angaben von Schmidt-Holtz so schnell wie möglich abgeschlossen werden. "Schneller als ein Jahr geht nicht", sagte er. Im Zuge der Fusion sind massive Entlassungen geplant.

BMG geht nach Darstellung des Managers als schmucke Braut in die unternehmerische Ehe mit dem neuen Partner. Der Weltmarktanteil von BMG sei von 7,8 Prozent im Jahr 2001 auf 11,9 Prozent im vergangenen Jahr gesteigert worden. "Das ist der mit Abstand größte Sprung aller großen Musikunternehmen", sagte Schmidt-Holtz. 2003 habe BMG 40,5 Millionen Top-Ten-Alben verkauft. "Wir haben die besten Leute, die mit den Künstlern am besten umgehen", sagte er. Die BMG-Musiker seien unverbraucht und hätten branchenweit die besten Zukunftsaussichten.

"Das erste Halbjahr 2004 war das beste in der Geschichte von BMG", sagte Schmidt-Holtz. Das Unternehmen liege gut auf Gewinnkurs. Als eine der größten Herausforderungen für die Zukunft nannte er den Kampf gegen die Piraterie, die dem Markt in den vergangenen Jahren erheblichen Schaden zugefügt habe. "Wir bekämpfen es juristisch und technologisch", sagte er mit Hoffnung auf striktere Strafverfolgung für nicht autorisiertes Herunterladen von Inhalten aus dem Internet." (dpa)/ (tol)