Schnelles WLAN: Standardentwurf vor der Tür

Der Entwurf für die nächstschnellere WLAN-Generation ist spruchreif. Erste konforme Pre-11n-Produkte könnten im zweiten Quartal 2006 auf den Markt kommen.

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Nach dem lang andauernden Hickhack um den nächstschnelleren WLAN-Standard IEEE 802.11n geht es nun endlich voran. Die Tiger Teams haben ihre Arbeit am gemeinsamen Vorschlag (Joint Proposal) abgeschlossen und stellen ihn der Arbeitsgruppe TGn noch diese Woche bei der Tagung auf Hawaii zur Abstimmung. Seine Verabschiedung als Entwurf gilt als Formsache.

Zwar gibt es damit noch keinen endgültigen Standard, denn dessen Erarbeitung und Verabschiedung wird voraussichtlich ein weiteres Jahr brauchen. Aber die technischen Parameter sind soweit festgegossen, dass die Chiphersteller ihre erste Hardware-Generation in Silizium gießen können. Spätere Änderungen dürften sich dann allein durch Firmware- respektive Treiber-Updates erledigen lassen. Voraussichtlich kommen erste Pre-802.11n-Produkte schon im zweiten Quartal 2006 in den Handel.

802.11n soll durch Schlaue Antennen den Bruttodurchsatz in der Luft auf bis zu 540 MBit/s hochtreiben, das Zehnfache des bislang üblichen (802.11g, max. 54 MBit/s brutto). Auf Anwendungsebene bleibt typischerweise etwa die Hälfte übrig, in vielen Fällen darf man bei guter Funkverbindung Fast-Ethernet-Geschwindigkeit (100 MBit/s) erwarten. Zu den im Entwurf definierten Techniken zählen beispielsweise Beamforming (Strahlsteuerung zum Anpeilen einzelner Stationen), was die Funkverbindung aufpoliert, und Space Time Block Coding (STBC). STBC ermöglicht Spatial Multiplexing, also mehrere parallele Datenströme im gleichen Funkkanal. Auch Frame Aggregation, das Zusammenfassen mehrerer WLAN-Pakete in ein größeres, soll in den Standard einziehen. (ea)