Schuldentilgung: Vodafone verkauft 1,3-Milliarden-Euro-Anteil an Vantage Towers

Vodafone veräußert weitere Anteile an dem Funkturmbetreiber an zwei US-Finanzinvestoren. Es sollen Schulden abgebaut werden. Der Konzernumbau geht weiter.

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(Bild: Filmbildfabrik/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Andreas Knobloch

Der britische Telekommunikationskonzern Vodafone hat eine zehnprozentige Beteiligung an dem Funkturmbetreiber Vantage Towers im Wert von 1,3 Milliarden Euro an die Infrastrukturinvestoren KKR & Co. und Global Infrastructure Partners (GIP) verkauft. Vodafone will auf diese Weise Schulden abbauen.

Der Verkauf ist Teil eines im November 2022 angekündigten Deals, schreibt die Nachrichtenagentur Bloomberg. Damals stiegen die genannten US-Investoren bei der in Düsseldorf ansässigen Vodafone-Tochter Vantage Towers ein. Im Rahmen der Vereinbarung brachte Vodafone seine fast 82-prozentige Beteiligung an dem Funkturmunternehmen in ein Joint Venture mit KKR und GIP ein und veräußert seither weiter Anteile. Mit dem jüngsten Verkauf hat Vodafone nun insgesamt 6,6 Milliarden Euro erlöst, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Der Verkauf bedeutet, dass Vodafone jetzt 50 Prozent des Gemeinschaftsunternehmens Oak Holdings besitzt, wie in der ursprünglichen Vereinbarung vorgesehen.

Vodafone hatte seine passive Mobilfunkinfrastruktur, also Funktürme, Masten und Gebäude, im Jahr 2019 in die Tochter Vantage Towers ausgegliedert und im März 2021 erfolgreich an die Börse gebracht. Anschließend ging der Konzern auf Partnersuche. Weil auch andere Netzbetreiber ihre Infrastruktur verkaufen und offen für Investoren sind, gab es zwischenzeitlich Gespräche über eine mögliche Fusion mit der Telekom-Tochter Deutsche Funkturm.

Wie Bloomberg schreibt, suchen die europäischen Telekommunikationsbetreiber allgemein nach Möglichkeiten, Geld zu verdienen, da sie Schwierigkeiten haben, ihre immensen Kapitalinvestitionen rentabel zu gestalten. Viele Unternehmen haben Anteile oder ihr gesamtes Infrastrukturgeschäft verkauft, um sich auf diese Weise Kapital zu beschaffen.

Die Vorstandsvorsitzende von Vodafone, Margherita Della Valle, die nach dem Rücktritt von CEO Nick Read im vergangenen Jahr die Unternehmensleitung übernommen hat, arbeitet daran, den Konzern zu straffen. Im Zuge dieser Strategie hat sich Vodafone von "leistungsschwachen Märkten" getrennt. Der Sanierungsplan umfasst laut Bloomberg den Verkauf von Geschäftsbereichen in Spanien und Italien sowie eine geplante Zusammenlegung von Netzen mit der Mobilfunkgruppe Three der chinesischen Holding CK Hutchison in Großbritannien. Die Fusion wird derzeit von der britischen Wettbewerbsbehörde geprüft. In Deutschland wiederum gibt Vodafone mehr Geld aus, um sein Festnetz-Internet zu verbessern. Und auch sein 5G-Handynetz in Deutschland beabsichtigt der Telekommunikationskonzern weiter auszubauen.

(akn)