Schulen: Bund und Länder beraten über mögliche "Nachhilfe-Milliarde"

Viele Kinder konnten wegen der Pandemie und unzureichender Sicherheitskonzepte für Schulen nur den Distanzunterricht besuchen. Die Folgen will man abfedern.

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(Bild: Kate Kultsevych/Shutterstock.com)

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  • dpa

Wegen des massiven Schulausfalls in der Corona-Krise planen Bund und Länder ein umfangreiches Programm für Schüler, um entstandene Lernrückstände aufzuholen. Entsprechende Gespräche darüber laufen bereits länger, nach Angaben von Hamburgs Bildungssenator Ties Rabe (SPD) haben sich die SPD-geführten Bundesländer nun aber auf konkrete Eckpunkte verständigt.

"Die Schülerinnen und Schüler haben im vergangenen Jahr fast die halbe Zeit die Schule nicht besuchen können. Wir sind uns angesichts des Ausfalls einig, dass gehandelt werden muss, damit keiner den Anschluss verliert", sagte Rabe der Deutschen Presse-Agentur. Seinen Angaben zufolge könnte das Förderprogramm einen Umfang von einer Milliarde Euro haben. Das sei zumindest die "Arbeitshypothese" zwischen Bund und Ländern.

Nach den Vorstellungen der SPD-geführten Länder könne mit dem Geld etwa jedem vierten oder fünften der rund elf Millionen Schüler in Deutschland ein Angebot für eine Lernförderung gemacht werden: Entweder zwei Extra-Stunden pro Woche in Kleingruppen über ein gesamtes Schuljahr verteilt oder vier Förderstunden pro Woche verteilt über ein halbes Schuljahr. Dies sollte nach Angaben Rabes möglichst unter dem Dach der Schulen stattfinden. Zum Einsatz kommen könnten Nachwuchslehrer im Studium, pensionierte Lehrkräfte oder Volkshochschulpersonal. Aber auch externe Anbieter seien denkbar.

Über die Notwendigkeit eines gemeinsamen Bund-Länder-Programms zur Unterstützung bestehender Fördermaßnahmen in den Ländern sind sich alle einig. Die Kultusministerkonferenz hatte dazu bereits Beschlüsse gefasst. Hessens Kultusminister Alexander Lorz (CDU) sagte der dpa: "Wir müssen alles dafür tun, dass die Kinder und Jugendlichen die Lernrückstände, die in der Corona-Zeit entstanden sind, wieder ausgleichen können. Deshalb ist die gemeinsame Initiative von Bund und Ländern für ein entsprechendes Förderprogramm gut und richtig."

Auch Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) hatte sich für ein "großes Nachholprogramm" ausgesprochen. Über die Details wird nun noch verhandelt – etwa, in welcher Höhe genau sich Bund und Länder daran beteiligen und welche Schüler konkret ein Förderangebot bekommen sollen.

(kbe)