Schwacher PC-Markt: AMD verzeichnet wegbrechenden Umsatz und hohen Verlust

Prozessoren für PCs zu verkaufen, ist derzeit ein schlechtes Geschäft. Und der Intel-Konkurrent AMD wird hart von der Flaute getroffen, im Unterschied zu Intel auch im Server-Geschäft. Umsätze mit Spielekonsolen federt die Rückgänge etwas ab.

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AMD-Logo

(Bild: dpa, Ralf Hirschberger)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Jürgen Kuri

Nicht nur Platzhirsch Intel leidet unter dem schwachen PC-Markt. AMD, dem kleineren und eigentlich bei PC-Prozessoren einzig verbliebenen Konkurrenten, macht diese Schwäche aber noch weit mehr zu schaffen. AMDs Umsatz brach im ersten Quartal im Jahresvergleich von 1,4 Milliarden auf 1,03 Milliarden US-Dollar ein. Der Verlust wuchs auf 180 Millionen Dollar an. Im gleichen Vorjahresquartal hatte AMD noch einen Verlust von 20 Millionen Dollar ausgewiese.

Das Problem lag vor allem im Geschäft mit Prozessoren und Grafik-Chips für PCs. Der Umsatz der Sparte fiel um 38 Prozent auf 532 Millionen Dollar; sie fuhr einen operativen Verlust von 75 Millionen Dollar ein. Zu dem Konzernverlust trugen auch Abschreibungen und Restrukturierungskosten von 87 Millionen Dollar bei.

Die Aktie verlor nachbörslich mehr als acht Prozent. Der Umsatz im ersten Quartal lag unter den Markterwartungen, der Verlust war höher als prognostiziert und auch die Ausblick auf das laufende Quartal enttäuschte.

Intel half im Vergleich zu AMD ein gutes Geschäft mit Prozessoren für Server und Rechenzentrumstechnik. AMD dagegen musste bei Server-Prozessoren ebenfalls Rückschläge hinnehmen, was laut AMD die Ursache für Umsatzrückgänge in der Sparte "Enterprise, Embedded and Semi-Custom" war.

In dieser Sparte fasst AMD neben Server-Prozessoren auch kundenspezifischen Chips und die Prozessoren für Spielkonsolen zusammen. AMD hofft sehr darauf, mit der Ausrüstung von Spielekonsolen Probleme in anderen Bereichen wettmachen zu können und hat sich einen Platz in Geräten der großen Hersteller Sony, Microsoft und Nintendo gesichert. Insgesamt verzeichnete der Bereich aber trotzdem einen Umsatzrückgang um um sieben Prozent auf 498 Millionen Dollar; der operative Gewinn fiel von 85 auf 45 Millionen Dollar. (jk)