Kuh in der Schweiz stirbt nach Ransomware-Angriff

Ein Ransomware-Angriff auf die Rechner eines Milchviehhalters in der Schweiz endet für eine Kuh und ihr Kalb tragisch.

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Milchkühe in großem Stall

Milchkuh in einem großen Stall (Symbolbild).

(Bild: DedMityay/Shutterstock.com)

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In der Schweiz im Kanton Zug haben Cyberkriminelle die Rechner des Milchviehhalters Vital Bircher lahmgelegt, dieser konnte daraufhin auch die Daten seines Melkroboters nicht mehr abrufen. Das berichtet unter anderem das Fachmagazin Agrarheute.

Die Cyberkriminellen verlangten für die Entschlüsselung der Daten laut Agrarheute 10.000 Dollar, rund 9.150 Euro. Bircher habe anschließend überlegt, ob er auf die Forderungen der Cyberkriminellen eingehen sollte, entschied sich jedoch dagegen. Der Melkroboter funktionierte auch ohne Computer- und Netzanbindung weiter, sodass die Kühe trotzdem gemolken werden konnten.

Jedoch konnten Bircher den Berichten zufolge keine Melkdaten seiner Kühe mehr angezeigt werden, etwa auch keine Vitaldaten seiner trächtigen Kühe. Bei einer Kuh sei das Kalb daher im Mutterleib verendet. Aufgrund der ausgefallenen Systeme habe der Landwirt diesen Notfall zu spät erkannt. Es sei nicht geglückt, zumindest die Kuh noch zu retten. Die Kuh habe eingeschläfert werden müssen.

Insgesamt seien durch den Angriff monetäre Schäden in Höhe von umgerechnet über 6.400 Euro entstanden, hauptsächlich durch Tierarztkosten und die Anschaffung eines neuen Computers – die Kriminellen gingen dem Bericht zufolge allerdings leer aus.

Bereits 2022 hat sich der Bitkom mit den Risiken der Digitalisierung in der Landwirtschaft befasst – insbesondere unzureichend geschützte Systeme, die Einfallstore für Cyberangriffe bieten können. Solche Angriffe können schwere ökonomische Folgen haben.

Cyberangriffe in der Landwirtschaft können landwirtschaftliche Fahrzeuge, Melkroboter und Co. treffen.

(Bild: Bitkom)

Demnach sind Nachrichten über Hackerangriffe auf landwirtschaftliche Systeme zwar bekannt, jedoch ist das Bewusstsein für diese Bedrohungen bei vielen Nutzern noch unzureichend. Es fehlt oft an Wissen und Verantwortlichkeit im Umgang mit Cyberbedrohungen.

Dabei sah fast die Hälfte der Landwirtinnen und Landwirte (46 Prozent) die Sorge um ausreichende IT-Sicherheit als größte Hemmnisse bei der Digitalisierung der Landwirtschaft.

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Konkretisiert, dass der Bauer die Daten des Melkroboters nach der Verschlüsselung seiner Computer nicht mehr abrufen konnte und er deshalb verpasste, dass eine Kuh nicht mehr zum Melken ging.

(mack)