Schwere Explosion an Gaspipeline zwischen Russland und Europa

Laut Medienberichten ereignete sich an einer Gaspipeline eine schwere Explosion. Sie ist Zuleitung einer der verbliebenen Verbindungen Russlands nach Europa.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 311 Kommentare lesen
Bildschirmfoto von brennender Gaspipeline in Russland

(Bild: RBC)

Lesezeit: 2 Min.

An einer der verbliebenen Erdgas-Pipelines zwischen Russland und Europa hat sich am Dienstagmittag eine schwere Explosion ereignet. Laut russischen Medienberichten fanden in dem russischen Dorf Yambakhtino zum Zeitpunkt der Detonation Wartungsarbeiten an der Urengoy-Pomary-Uzhgorod-Pipeline statt. Laut dem russischen Energiekonzern Gazprom sei jedoch nicht mit Einschränkungen bei der Gaslieferung zu rechnen, da weiterhin Parallelstränge zur Verfügung stehen.

Bei der Explosion um 13.44 Uhr Ortszeit seien drei Arbeiter getötet und eine weitere Person verletzt worden, berichtet der russische Fernsehsender RBC. Auf Videobildern ist eine riesige Stichflamme zu sehen, die schon von weitem zu erkennen ist. Knapp eineinhalb Stunden später sei der Brand gelöscht gewesen.

Die Pipeline transportiert russisches Gas aus Sibirien ĂĽber die Ukraine nach Westeuropa. Sie wurde Anfang der 1980er-Jahre gebaut und mĂĽndet in das bereits in den 1970er-Jahren errichtete transkontinentale Gastransportsystem. Die UnglĂĽcksstelle befindet sich rund 800 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt.

Neben der Transgas-Pipeline, die 120 Milliarden Kubikmeter Erdgas pro Jahr transportieren kann, gibt es noch die 4196 Kilometer lange Jamal-Pipeline, die über Belarus und Polen nach Deutschland führt und eine Kapazität von 33 Milliarden Kubikmetern pro Jahr hat. Russland ist mit Europa außerdem noch über die Türkei verbunden. Hierfür gibt es direkte Verbindungen durch das Schwarze Meer über die Blue Stream-Pipeline (Kapazität: 19 Mrd. Kubikmeter pro Jahr) und die Pipeline TurkStream (32 Mrd. Kubikmeter pro Jahr).

Die Ostsee-Pipelines Nord Stream 1 und die fertiggestellte, aber nicht zertifizierte Pipeline Nord Stream 2 mit Kapazitäten von jeweils 55 Milliarden Kubikmetern pro Jahr wurden durch einen Sabotageakt schwer beschädigt. Russland stellte allerdings vorher schon seine Lieferungen über Nord Stream 1 ein. Die Pipelines verbinden Russland und Deutschland direkt. Eine in Südeuropa geplante Pipeline namens South Stream mit 63 Mrd. Kubikmetern Kapazität pro Jahr wurde nicht realisiert.

(mki)