Seagate: HDD-Weltmarktführer entlässt 3000 Mitarbeiter nach Umsatzeinbruch
Seagate hat im Sommer Millionen weniger Festplatten verkauft als in den Quartalen zuvor. Als Konsequenz müssen 8 Prozent der Belegschaft gehen.
(Bild: hispan/Shutterstock.com)
Der weltweit größte Festplattenhersteller Seagate hat desaströse Geschäftszahlen für den Zeitraum vom Juli bis September 2022 bekannt gegeben. Binnen eines einzigen Quartals brach der Umsatz um 23 Prozent auf etwas mehr als 2 Milliarden US-Dollar ein – im Vergleich zum Vorjahr waren es 35 Prozent weniger Umsatz.
Damit kratzte Seagate am Rande der Profitabilität; nur noch 29 Millionen US-Dollar blieben als Gewinn übrig. Im Vergleich zum Vorquartal entspricht das einem Minus von 89 Prozent, zum Vorjahr von 94 Prozent. Die operative Marge lag nur noch bei niedrigen 5,3 Prozent.
In der Präsentation zum Geschäftsbericht gibt Seagate an, HDDs mit einer Gesamtkapazität von 118,2 Exabyte verkauft zu haben. Die durchschnittliche Kapazität pro verkaufter HDD lag bei 7,5 TByte. Daraus lässt sich nach dem arithmetischen Mittel grob errechnen, dass der Hersteller wahrscheinlich nicht einmal mehr 16 Millionen Festplatten verkauft hat. Nach der gleichen Rechnung waren es ein Quartal zuvor noch knapp 20 Millionen Stück.
3000 Entlassungen
Da Seagate von längerfristig schwierigen Marktverhältnissen ausgeht, zieht der Hersteller Konsequenzen und entlässt 3000 Leute. Laut eigenen Angaben entspricht das 8 Prozent der gesamten Belegschaft – rund 34.500 Leute sollten im Anschluss somit noch bei Seagate arbeiten.
Abfindungen und andere Zahlungen kosten den Hersteller einmalig 60 Millionen bis 70 Millionen US-Dollar, die in den nächsten Geschäftszahlen auftauchen werden und folglich für ein Minus im jetzt laufenden Quartal sorgen könnten. Die jährlichen Ausgaben sollen durch die Kündigungen um etwa 110 Millionen US-Dollar sinken.
Seagates Aktie brach nach Bekanntgabe der Geschäftszahlen um knapp 8 Prozent auf unter 53 Euro ein.
(mma)