Seagate liefert SATA- und SAS-Festplatten bis 6 TByte
Version 4 der sogenannten Enterprise Capacity Laufwerke im 3,5"-Format nutzt weiterhin Perpendicular Magnetic Recording zur Datenaufzeichnung und verteilt die Speicherkapazität auf sechs Magnetscheiben.
Obwohl Festplatten diese Bandbreite noch gar nicht bräuchten, stellen die Hersteller allmählich nicht nur SSDs, sondern auch Magnetplatten auf das schnellere Serial-Attached-SCSI-(SAS-)Interface mit 12 GBit/s (SAS 12G) um. Seagates vierte Generation der Enterprise Capacity Laufwerke ("Enterprise Capacity 3,5 HDD v4", 128 MByte Cache) zählt auch unabhängig von ihrer Schnittstelle zu den schnellsten ihrer Klasse und soll bis zu 226 MByte/s erreichen. Neues Spitzenexemplar ist die ST6000NM0034 mit 6 TByte, die es einen Tick langsamer auch mit SATA 6G geben soll (ST6000NM0024, 216 MByte/s).
Die hohe Speicherkapazität erzielt Seagate durch den Einbau von sechs Magnetscheiben in ein 3,5"-Gehäuse und weiterhin mit Perpendicular Magnetic Recording (PMR). Gefertigt werden die Laufwerke – wie eine kürzlich von Toshiba angekündigte Festplatte für Server mit 5 TByte auch – nach wie vor in herkömmlicher Bauart mit luftbefüllten Gehäusen und nicht wie HGSTs 6-TByte-Festplatten mit Helium-Füllung.
Das wirkt sich auf den Stromverbrauch aus. Obwohl die Seagate-Laufwerke ebenfalls mit 7200 U/min rotieren und wegen der höheren Datendichte mit einer Scheibe weniger auskommen, ist die elektrische Leistungsaufnahme sowohl im Leerlauf (knapp 8 Watt) als auch bei Zugriffen (knapp 12 Watt) deutlich höher als bei den Helium-Platten von HGST (um 5 Watt Ruhe, 8 Watt Zugriff).
Für den Einsatz in Cloud-Rechenzentren, auf den auch die Enterprise Capacity HDD zielt, ist das nicht ganz unwesentlich – schließlich sind dort sehr viele Laufwerke gleichzeitig im Einsatz. Seagate verweist aber auf Energiesparmechanismen, mit denen die Leistungsaufnahme an kompatiblen Hostadaptern zumindest in Ruhepausen gesenkt werden kann.
Wie ein Blick ins Datenblatt (PDF-Datei) verrät, gibt es die dauerbetriebstauglichen Enterprise Capacity Laufwerke in vielen verschiedenen Varianten mit und ohne (FIPS-)zertifizierter Datenverschlüsselung und unterschiedlichen Sektorgrößen (512-Byte-Emulation oder nativ 4 KByte). Seagate liefert sie ab sofort an "Cloud-Partner" und Reseller. Der Einzelhandel listet die 6-TByte-Version ab 460 Euro mit unbestimmten Liefertermin. HGSTs 6-TByte-Helium-Platte ist bei gleicher Kapazität fast 200 Euro teurer, dafür schon erhältlich. (boi)