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Seagate liefert Serial-ATA-Festplatte mit 6 GBit/s

Boi Feddern

Die Barracuda XT rotiert mit 7200 U/min, arbeitet mit 64 MByte Cache und speichert 2 Terabyte.

Für aktuelle Festplatten ist die Serial-ATA-II-Schnittstelle mit ihrer Bruttoübertragungsrate von 3 GBit/s eigentlich noch schnell genug. Das hindert die Hersteller jedoch nicht, ihre Laufwerke schon jetzt auf die nächstschnellere Schnittstellengeneration umzurüsten. So liefert Seagate [1] mit der Barracuda XT nun erstmals eine Festplatte, die den für Serial ATA 3.0 [2] spezifizierten Transfermodus mit 6 GBit/s beherrscht.

Was nach spürbar mehr Tempo klingt, bringt in der Praxis allerdings zunächst recht wenig. Der begrenzende Faktor für die Festplatten-Performance ist nach wie vor die Geschwindigkeit, mit der die Köpfe die Daten von den Magnetscheiben lesen. Dabei erreicht die mit 7200 U/min rotierende 2-Terabyte-Platte laut Datenblatt [3] (PDF-Datei) "nur" maximal 138 MByte/s. Einen Vorteil aus der größeren Interface-Bandbreite könnte das 3,5"-Laufwerk bestenfalls dann schöpfen, wenn es die geforderten Daten zufällig im Puffer (64 MByte) stehen hat und von dort aus an den Rechner übertragen kann.

Wie dem auch sei: Traditionell statten die Hersteller ihre Laufwerke ungeachtet des tatsächlichen Laufwerkstempos immer mit der neuesten (und schnellsten) Schnittstelle aus – und so dürften die Mitbewerber bald folgen. Richtig interessant dürfte Serial ATA 3.0 aber wohl erst einmal für rasend schnelle Solid-State Disks sein, die schon heute am Limit von Serial ATA II kratzen [4].

Bislang bieten nur wenige Mainboards, etwa von Asus [5] (P7P55D Premium [6]) und Gigabyte [7] (GA-P55-Extreme), SATA-3.0-Anschlüsse. Angebunden sind sie dort vermutlich über einen Chip von Marvell (88SE9128), der laut Ankündigung des Herstellers auch RAID, sowie eine Datenverschlüsselung mit 256-Bit-AES unterstützen soll.

Dank Rückwärtskompatibilität laufen 6-GBit/s-SATA-Disks jedoch auch an älteren SATA-Hostadaptern – oder auch an neuen 6-GBit/s-fähigen SAS-Adaptern (Serial Attached SCSI), beispielsweise von LSI [8] oder Intel [9].

Bei Server-Festplatten ist der Umstieg von 3 auf 6 GBit/s bereits vollzogen und neue Laufwerke bringen die Hersteller hier nur noch mit 6 GBit/s schnellem Serial-Attached-SCSI-Interface auf den Markt. Ein Vergleichstest der neuen Platten findet sich in der kommenden c't 21/09, die ab Montag (28.September) am Kiosk erhältlich ist. (boi [10])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-789592

Links in diesem Artikel:
[1] http://www.seagate.com
[2] https://www.heise.de/news/Serial-ATA-Spezifikation-in-Version-3-0-erschienen-220149.html
[3] http://www.seagate.com/docs/pdf/datasheet/disc/ds_barracuda_xt.pdf
[4] https://www.heise.de/news/SSD-Anbieter-im-Goldrausch-751657.html
[5] http://www.asus.com
[6] http://de.asus.com/products.aspx?l1=3&l2=189&l3=975&l4=0&model=3266&modelmenu=1
[7] http://www.gigabyte.de
[8] http://www.lsi.com/storage_home/products_home/internal_raid/megaraid_sas/index.html
[9] http://www.intel.com/products/server/raid-controllers/RS2BL080/RS2BL080-overview.htm
[10] mailto:boi@ct.de