Computex

Serial-ATA-Spezifikation in Version 3.0 erschienen

Die von der Industrievereinigung SATA-IO heute vorgestellte Version 3.0 der Serial-ATA-Spezifikation bringt unter anderem den lange erwarteten Datentransfermodus mit 6 GBit/s und weitere Optimierungen beim Native Command Queuing (NCQ).

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Boi Feddern

Etwa ein halbes Jahr später als ursprünglich geplant hat das Industriekonsortium Serial ATA International Organization (SATA-IO) heute die Fertigstellung von Version der 3.0 der Serial-ATA-Spezifikation verkündet. Zu den wichtigsten Neuerungen zählt die Verdopplung der Schnittstellengeschwindigkeit von 3 auf nun 6 GBit/s. Serial ATA 3.0 ist voll rückwärtskompatibel, sodass auch über die heute üblichen Kabel 6 GBit/s erreicht werden sollen. SATA-IO empfiehlt jedoch den Einsatz "hochwertiger Kabel, um Datenintegrität und stabile Transferraten zu gewährleisten", ohne nähere Details zu nennen.

Bereits in der nächsten Woche könnten auf der Computex die ersten Mainboards mit Serial-ATA-3.0-Hostadapterchips zu bestaunen sein – unter anderem angeblich am Stand des Herstellers Gigabyte (Booth D002). SATA-IO plant indes in Zusammenarbeit mit AMD, den Chip-Herstellern Marvell und Synopsys sowie Festplattenhersteller Seagate an einem eigenen Stand (Booth 813) Serial ATA mit 6 GBit/s zu demonstrieren. Ähnliche Demos hatte es auch schon im März im Rahmen einer Channel-Konferenz in New Orleans gegeben.

Obwohl die finale Spezifikation von Serial ATA 3.0 bislang noch nicht auf der Webseite von SATA-IO aufgetaucht ist, verriet die Industrievereinigung vorab in einer Pressemitteilung noch weitere Neuerungen. Demnach ist speziell für kleine 1,8-Zoll-Laufwerke ein neuer LIF-Steckverbinder (Low Insertion Force) geplant, der den Einbau von Festplatten, beispielsweise in MP3-Player, erleichtern soll. So etwas gab es bislang nur bei IDE-Platten. Auch ein neuer Steckverbinder für besonders dünne optische Laufwerke im Slimline-Format mit nur 7 Millimeter Bauhöhe ist angedacht.

Außerdem erfährt das Native Command Queuing (NCQ) neue Optimierungen. Per NCQ Queue Management kann der Host Einfluss darauf nehmen, in welcher Reihenfolge ein Laufwerke NCQ-Kommandos abarbeitet und gegebenenfalls andere Proritäten setzen, um die Performance zu optimieren. NCQ Streaming soll indes isochrone Datentransfers ermöglichen und so unterbrechungsfreies Mediastreaming garantieren. Ferner gibt es noch einige kleinere Verbesserungen beim Power Management. Alle Details hierzu finden sich in einem PDF-Dokument.

Externes Serial ATA (eSATA) mit 6 GBit/s soll hingegen erst mit der Serial-ATA-Spezifikation Version 3.1 kommen, deren Entwicklung SATA-IO nun in Angriff genommen hat. Nachgedacht wird in diesem Zusammenhang offenbar auch über robustere Steckverbinder und längere Kabel. Das schon länger erwartete Power-over-eSATA (eSATAp), also eSATA mit Stromversorgung, findet bislang jedoch keine Erwähnung. Erstaunlich, denn mit USB 3.0 steht eine andere schnelle externe Schnittstellentechnik schon in den Startlöchern. (boi)