Semiprofi-Offensive: Canon EOS 5D Mark II mit 21 Megapixeln

Die zur photokina präsentierte 5D Mark II ist wie ihre Vorgängerin eine Vollformat-Spiegelreflex, löst nun aber wie das Spitzenmodell EOS 1Ds Mark III satte 21 Megapixel auf - und kann wie die kürzlich vorgestellte Nikon D90 HD-Videos aufzeichnen.

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Von
  • Carsten Meyer

Nicht ganz überraschend präsentiert Canon zur photokina die Nachfolgerin der nicht mehr ganz taufrischen EOS 5D: Die 5D Mark II ist wie die 5D eine Vollformat-Spiegelreflex, löst nun aber wie das Spitzenmodell EOS 1Ds Mark III satte 21 Megapixel auf – womit sie der kürzlich vorgstellten Alpha 900 von Sony zwar nicht den Rang abläuft, aber mit einem 300 Euro günstigeren Body-Preis (2499 Euro) durchaus das Leben schwer machen wird – zumal professionelle Fotografen sich auch gern auf das Canon-Serviceprogramm verlassen. Immerhin bietet die 5D Mark II einen größeren ISO-Bereich von 50 bis 25.600 und die Möglichkeit, HD-Filme aufzunehmen – die bei der neuen Nikon D90 noch belächelte Funktion wird damit wohl salonfähig.

Im Movie-Modus – dieser wird im Live-View-Modus aktiviert – zeichnet die neue EOS 5D Mark II Filmsequenzen in Full-HD-Qualität auf, also mit 1.920 × 1.080 Pixeln und mit bis zu 30 Bildern pro Sekunde. Durch den großen Vollformat-CMOS-Sensor erhalten die Videos eine Bildwirkung, wie sie von 35-mm-Kinoproduktionen bekannt sind – so etwas lässt sich nicht einmal mit Broadcast-Kameras (und mit Camcordern schon gar nicht) erreichen. Während des Filmens können Einzelfotos geschossen werden, wobei die Filmsequenz für eine Sekunde unterbrochen und dann automatisch fortgesetzt wird. Sogar ein Eingang für ein externes Mikrofon ist vorhanden.

Die für ihre Klasse recht kompakte und leichte Kamera hat einen von Grund auf neu entwickelten CMOS-Sensor. Der 9-Punkt-Autofokus soll mit zusätzlichen sechs AF-Hilfsfeldern für eine schnelle und zuverlässige Scharfstellung sorgen; der mittige Kreuzsensor arbeitet bis herunter auf EV 2,8. Ebenfalls neu ist der DIGIC-4-Prozessor, der schnelle Serienaufnahmen mit bis zu 3,9 Bildern pro Sekunde ermöglicht.

Gegenüber dem Vorgängermodell EOS 5D hat Canon auch Details verbessert: Das "Integrated Cleaning System" arbeitet jetzt mit einer antistatischen Fluorbeschichtung auf dem Tiefpassfilter. Der 3,0 Zoll große LCD-Monitor bietet VGA-Auflösung mit 920.000 Bildpunkten, einen 170°-Betrachtungswinkel und eine Antireflex-Beschichtung.

Im überarbeiteten Menüsystem hat man in der "Quick Control"-Ansicht schnelleren Zugriff auf gängige Einstellungen. JPEG-komprimierte Bilder können noch in der Kamera optimiert werden: Anhand der Informationen, die das verwendete EF-Objektiv an die Kamera liefert, ist eine automatische Korrektur der Vignettierung bei vielen Canon-EF-Objektiven möglich.

Das Gehäuse aus einer Magnesiumlegierung ist durch Spezialdichtungen vor Wettereinflüssen geschützt. Der neue (optionale) Batteriegriff BG-E6 fasst zwei der neuen Hochleistungs-Li-Ionen-Akkus LP-E6 mit 1.800 mAh. Der ebenfalls vorgestellte Wireless File Transmitter WFT-E4 in Form eines Hochformat-Handgriffs ermöglicht die Bilddatenübertragung direkt auf PC oder FTP-Server, die kabellose Fernsteuerung der Kamera und den Anschluss externer Festplatten und GPS-Geräte.

Die EOS 5D Mark II wird ab Ende November 2008 im Handel sein, neben dem Body (2499 Euro) soll es auch ein Kit mit dem EF 24-105mm 1:4,0 L IS USM geben (3299 Euro). (cm)