Server im Blade-Format sollen in vier Jahren 25 Prozent Marktanteil erreichen

Die Martforscher von IDC sind der Meinung, dass die recht neue Blade-Bauform von Servern hohe Marktanteile erreichen wird.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 46 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

"Viele sehen heute Blades immer noch als wenig mehr an als eine alternative, dichter gepackte Server-Bauform", schreibt IDC zur Marktanalyse Western Europe Server Blade Forecast 2005-2009. Doch die Spezialisten sind überzeugt, dass das sehr schnell wachsende Blade-Server-Segment zu einer festen Größe heranreift, konkret gehen sie von 25 Prozent Marktanteil im europäischen Server-Markt des Jahres 2009 aus.

Die Phase der "Early adopters" sei vorbei, 2004 soll das Jahr gewesen sein, in welchem sich die Blades nach anfänglich zögerlicher Akzeptanz durchsetzten. Die große Zahl der Systeme, die vor allem noch in den "Enterprise-Markt" verkauft würden, also in Rechenzentren multinationaler Großfirmen zum Einsatz kommen, werde schnell neue Nutzungskonzepte bringen. An solchen dynamischen, teilweise automatisch gesteuerten und für dicht gepackte Blade-Server-Farmen maßgeschneiderten Lösungen arbeiten alle namhaften Blade-Anbieter (Beispiel: Fujitsu-Siemens Triole) -- genau damit setzen sie sich auch von den reinen Hardware-Verkäufern ab.

Viele aktuelle Trend-Techniken spielen bei solchen Szenarien eine Rolle: Billige x86-Prozessoren liefern mittlerweile nicht nur enorme Rechenleistungen, sondern bieten mit 64-Bit-Befehlen, NX-Speicherschutz und bald auch Virtualisierung Funktionen, die früher nur im Mainframe-Bereich üblich waren. Dazu kommen noch die leistungsstarken Chipsätze. Clusterfähige Betriebssysteme, Datenbanken und Webserver, schnelle Schnittstellen zu externen Speicher-Subsystemen und ausgefeilte Fernwartungssysteme machen es möglich, mit größeren Mengen standardisierter und preiswerter x86-Servermodule Aufgaben zu erledigen, die man wegen des Leistungsbedarfs und der nötigen Stabilität bisher nur teuren, monolithischen Maschinen zugetraut hat.

Anders als die bekannten Rack-Server im altbewährten 19-Zoll-Standard-Gehäuseformat sind die bisher vorgestellten Blade-Systeme allerdings nicht zueinander kompatibel -- es existieren zahlreiche unterschiedliche Bauformen. Dabei versuchen beispielsweise IBM und Intel ihre Systeme, die eine gewisse Ähnlichkeit mit dem ATCA-Formfaktor für Telekommunikationsserver aufweisen, als halboffene Standard-Bauform zu etablieren. Ebenso wie IBM bieten auch HP und Fujitsu-Siemens kompatible Blade-Einschübe mit Zusatzfunktionen an, etwa FibreChannel- oder Gigabit-Ethernet-Switches. (ciw)