Supercomm: Neue Server für Telekommunikationsnetze

Anlässlich der Messe Supercomm 2005 stellen mehrere Firmen neue Server für die Telekommunikations-Infrastruktur vor.

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Zunehmend kommen auch in Telekommunikationsnetzen preiswertere Server mit x86- oder anderen Standard-Prozessoren und anderen, weit verbreiteten und deshalb billigeren Hardware-Komponenten zum Einsatz (Commercial Off-the-Shelf, COTS). Doch Telekom-Netze müssen auch aufgrund gesetzlicher Vorgaben besonders hohe Ansprüche an Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit erfüllen. Anlässlich der Messe Supercomm 2005 stellen mehrere Firmen neue Server für die Telekommunikations-Infrastruktur vor. Ein gängiges Spezifikationspaket, das unter anderem die Feuersicherheit von Servern und deren Widerstandsfähigkeit gegen Erdbeben beschreibt, heißt NEBS.

IBM empfiehlt für die NEBS-kompatible BladeCenter-T-Baureihe den Einsatz von NEBS-Level-3-kompatiblen Blade-Servern wie dem JS20 mit zwei 2,2-GHz-PowerPC-970-Prozessoren. Als Betriebssystem sind AIX und Linux vorgesehen, im Rahmen der Integrated Platform for Telecommunications (IPT) auch Carrier-grade Linux (CG Linux). Zusätzliche Software-Produkte sollen die Verfügbarkeit der BladeCenter-T-Systeme verbessern, die Lösungen entsprechen laut IBM den Vorgaben des Service Availability Forum (SA Forum).

Eine zusammen mit SBS entwickelte Advanced Mezzanine Card (AMC, SBS nennt diese AdvancedMC Carrier Card) soll die Erweiterungsmöglichkeiten der kompakten Einschub-Server verbessern, die IBM zusammen mit Intel als quasi-offenen Standard durchsetzen will.

Für die gemeinsam mit Intel entwickelte BladeCenter-T-Reihe (ganz ähnliche Server gibt es auch bei Intel) bietet IBM übrigens auch HS20-Blades mit Xeon-Bestückung an; allerdings hatte IBM kürzlich auch Opteron-Blades angekündigt und solche mit Cell-Prozessoren gezeigt. Nachdem Intel IBM den Kunden Apple weggeschnappt hat, scheint man dort jetzt lieber PowerPC-Blades in den Vordergrund zu schieben.

Intel selbst hat auch eine Reihe von NEBS-tauglichen Carrier-Grade Servern im Angebot und erweitert diese Produkpalette nun um drei Einschub-Server im ATCA-Format. Diese sind für modulare und skalierbare IP Multimedia Subsystems (IMS) gedacht. Es handelt sich um den Einplatinencomputer NetStructure MPCBL0010, ein Secure Packet Processing Blade (IXB28504xGbEFS) und ein Chassis Management Module (NetStructure MPCMM0002). Außerdem gibt Intel technische Details eines ATCA-Blade-Dual-Systems mit zwei EM64T-Xeons mit jeweils 2,8 GHz auf der Supercomm 2005 bekannt.

Der deutsche Schaltschrank-Spezialist Rittal hat bereits auf der CeBIT und der Hannover-Messe Industrie eine Wasserkühlung für seine ATCA-Chassis gezeigt. Auch Knürr hat ATCA-Chassis und Wasserkühlungen im Programm.

Auch Sun ist mit seiner Netra-Familie traditionell stark im Carrier-Grade-Server-Markt. Die nächste Plattform-Generation soll ebenfalls im ATCA-Formfaktor kommen -- das Unternehmen steigt also nicht völlig aus dem Blade-Server-Markt aus. (ciw)