Sextortion-Fälle in den USA: Kriminelle schicken Bilder von der Umgebung mit

Kriminelle behaupten, im Besitz von Videos zu sein, in denen sich Menschen selbst befriedigen. Zudem schicken sie in der E-Mail ein Foto der Umgebung mit.

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Hand auf der Tastatur

(Bild: Daniel Jedzura/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Derzeit häufen sich Berichte über eine neue Sextortion-Kampagne: Kriminelle behaupten, Videos zu haben, in denen sich Menschen selbst befriedigen. Gleichzeitig schicken sie ein Foto des Hauses oder der Umgebung mit, in der der Empfänger der Nachricht wohnt. Das berichteten mehrere Leser gegenüber dem IT-Sicherheitsblog "Krebs on Security".

Die Kriminellen kontaktieren die Opfer per E-Mail und behaupten, die Computer mit der Spyware Pegasus infiziert zu haben, um unter anderem an Webcam-Videos zu gelangen. Das stimmt allerdings nicht. In den Sextortion-Mails wurden die Opfer mit ihrem Namen angesprochen und die Täter drohen, die Masturbations-Videos an all ihre Kontakte weiterzugeben, wenn sie nicht ein Lösegeld in Bitcoin im Wert von rund 2.000 US-Dollar zahlen.

In einer erpresserischen E-Mail geben die Täter vor, im Besitz von Masturbations-Videos zu sein.

(Bild: Krebs on Security)

Um das Szenario realistischer erscheinen zu lassen, ergänzen die Täter Ihre erpresserischen E-Mails mit Bildern aus Online-Kartendiensten wie Google Maps.

Ebenso wurde die Adresse in das Erpresserschreiben mit eingebunden und angedeutet, bei Nichtzahlung "persönlich vorbeizuschauen". Für noch mehr Druck setzen die Täter eine Frist von 24 Stunden. Ebenfalls drohen die Täter, das Videomaterial sofort zu veröffentlichen, wenn die Opfer die E-Mails mit anderen teilen.

Leser von Krebs on Security meldeten in der Kommentarspalte des Blogs bereits, dass sie ebenfalls eine derartige E-Mail erhalten hätten. Bei manchen Lesern scheint auch das Bild eines anderen Hauses oder aus der Nachbarschaft mitgeschickt worden zu sein. Unklar ist bisher, anhand welcher Daten die Kriminellen den Standort ausfindig machen. Es könnte sein, dass die Täter über die Daten aus früheren Leaks an die Adressen gelangten.

Wer online erpresserische Schreiben erhält, sollte diese bei der Polizei melden und auf keinen Fall auf Links klicken oder Anhänge herunterladen. Wegen mehr als 280 Sextortion-Fällen wurde erst kürzlich ein Australier zu 17 Jahren Haft verurteilt. In 180 Fällen waren seine Opfer minderjährig. Er hatte seine Opfer erpresst, indem er vorgab, im Besitz von intimen Bildern der Personen zu sein. Sofern diese keine sexuellen Inhalte mit ihm teilten – etwa per Videochat –, drohte er, Bilder an alle Freunde aus der Kontaktliste zu schicken.

(mack)