Seybold: Illustrator 10 auch für Mac OS X

Auf der Publishing-Konferenz in San Francisco hat Adobe Version 10 des Vektorgrafikprogramms Illustrator angekündigt.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 17 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Auf der Publishing-Konferenz in San Francisco hat Adobe Version 10 des Vektorgrafikprogramms Illustrator angekündigt. Die Beta-Version, die der c't-Redaktion vorliegt, punktet mit erweiterten Web-Funktionen sowie diversen Hilfsmitteln zur Beschleunigung von Arbeitsabläufen. Zusammen mit dem DTP-Programm InDesign stehen damit Adobes erste Grafikanwendungen für Apples neues Betriebssystem Mac OS X vor der Tür.

Das neue Slicing-Werkzeug unterteilt Webseiten-Layouts manuell oder objektorientiert in Bereiche, die Illustrator dann unabhängig voneinander als GIF, JPEG, PNG, Flash oder SVG exportiert. Sinnvoll gewählte Schnittmuster verkürzen die Ladezeiten. Richtet sich das Slicing nach den Formen der Objekte, passt das Programm die Stücke nach Änderungen automatisch an.

Für kürzere Download-Zeiten von Flash- oder SVG-Dateien und mehr Komfort bei der Bearbeitung sorgen "Symbole": Diese dienen als Stellvertreter für mehrfach verwendete Grafiken, etwa Verkehrsschilder in einer Straßenkarte. Ändert man ein Symbol, folgen sämtliche Abkömmlinge automatisch. Symbole lassen sich in Bibliotheken verwalten und somit auch dokumentenübergreifend verwenden. Beim HTML-Export setzt Illustrator Ebenen auf Wunsch als Cascading Style Sheets (CSS). Auch die SVG-Funktionen hat Adobe erweitert: Illustrator 9 schrieb das neue Web-Vektorformat nur, die neue Version kann sie auch importieren.

Variablen-Objekte versprechen mehr Flexibilität und Produktivität beim Gestalten. Diese Spezialobjekte fungieren als Platzhalter und Formatvorlagen für Texte, Diagramme oder Grafiken. Die tatsächlichen Inhalte sollen sich bei Bedarf über Skripte aus einer ODBC-Datenbank importieren lassen. Denkbare Anwendungen sind Namensfelder auf einer Visitenkarte oder eine täglich aktualisierte Wetterkarte fürs Web. Illustrator 10 im- und exportiert ganze Variablensets als XML-Dateien und verarbeitet Skripte in JavaScript, AppleScript oder Microsoft Visual Basic.

Eine Reihe neuer Werkzeug-Sets versprechen mehr gestalterische Freiheit: Warping-Tools verbiegen, ziehen oder verstrudeln Vektorobjekte – dieses Tool tauchte erstmals in Photoshop 6 auf. Die Illustrator-Varianten generieren allerdings reine Vektorkunst, keine Pixel. Auch vier neue Formwerkzeuge sind hinzugekommen: Sie zeichnen Linien, Bögen sowie rechteckige und Polarkoordinatenraster.

Die englischsprachige Version für Windows 98, NT, ME, 2000, XP sowie für Mac OS 9.1, 9.2 und OS X 10.1 wird voraussichtlich im letzten Quartal diesen Jahres erscheinen, die deutsche Fassung kurze Zeit danach. Die Vollversion soll etwa 500 Euro kosten (Upgrade: 250 Euro). (atr)