Sharp baut 10G-Fabrik

Mit dem Bau einer LCD-Fabrik der 10ten Generation setzt sich Sharp einmal mehr an die Spitze der aktuellen Produktionsstätten. Schon mit dem Werk Kamayama II nutzt das japanische Unternehmen seit 2006 eine Fab der achten Generation.

Im nun geplanten Werk in Sakai sollen 2,85 m × 3,05 m große Glassubstrate verarbeitet werden können. Die Substrate sind damit 60 Prozent größer als in Kamayama II. Dort werden Muttergläser mit 5,30 m² Fläche genutzt; solche Gläser können auch Samsung und Sony in ihrer gemeinsamen 8G-Fab beschichten. Interessant ist die Substratgröße deshalb, weil davon die mögliche Anzahl und Größe der aus den Gläsern geschnittenen LCD-Panels abhängt. So sind beispielsweise Substrate aus Gen 8 für 56-zöllige Panels optimiert, aus Gen 7,5 für 42-Zöller und aus Gen 7 für 40-Zöller. In der geplanten Fab der Generation 10 können laut Sharp aus einem Mutterglas sechs 60-zöllige Panels oder acht Panels mit 50 Zoll oder 15 Displays mit 40 Zoll Diagonale geschnitten werden. In der Anlaufphase ab März 2010 sollen in der Fabrik in Sakai zunächst 36.000 Substrate pro Monat vom Band laufen. Bei Vollproduktion sind es dann später laut Sharp 72.000 Substrate, woraus sich beispielsweise 432.000 Displays mit 1,50 m Diagonale fertigen lassen.

Die neue Anlage wird in einem 1,27 Million Quadratmeter großen Industriepark in Sakai nahe Osaka entstehen, in dem zugleich eine Fabrik für Dünnschicht-Solarzellen angesiedelt werden soll. Da die Gläser für Solarzellen mit der gleichen Technik beschichtet werden wie die Glassubstrate für LCD-Panels, kann Sharp durch die beiden Fabriken und deren Zulieferfirmen auf dem gleichen Gelände die zur Beschichtung notwendigen Maschinen und Materialien effizienter nutzen. Bei großen Glasgrößen lassen sich die extrem dünnen Substrate ohnehin nicht mehr über weite Strecken transportieren, weshalb die Gläser für aktuelle Fabs stets nahe der Panelwerke produziert werden müssen.