Sharp baut neue LCD-Fabrik

Sharp will 1,46 Milliarden Dollar in eine LCD-Produktionsstätte der achten Generation investieren.

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Sharp will 1,46 Milliarden Dollar in eine LCD-Produktionsstätte der achten Generation investieren. Im kommenden Juli will der japanische Displayhersteller mit dem Bau der Panelfabrik in Kameyama City beginnen, die Massenfertigung soll im Oktober 2006 anlaufen. In Kameyama besitzt Sharp bereits eine Produktionsstätte der sechsten Generation, in der seit dem letzten Jahr LCD-Panels für 30-zöllige Flachbildfernseher (76 Zentimeter Diagonale) vom Band laufen. In der neuen Fabrik will der japanische Konzern 2,16 m × 2,40 m große Muttergläser verarbeiten. Daraus lassen sich acht 40-Zoll-Panels oder alternativ sechs 50-Zoll-Panels schneiden, also Flachbildfernseher mit 1 Meter respektive 1,27 Metern Diagonale fertigen. Zunächst sollen 15.000 Muttergläser pro Monat verarbeitet werden, was einem Panel-Output von 120.000 Panels mit 1 m Diagonale oder 90.000 Panels mit 1,27 m Diagonale entspricht. Bei voller Produktionskapazität im Jahr 2007 soll der Output auf 30.000 Sheets verdoppelt werden.

Andere LCD-Hersteller wie Samsung, Sony oder LG.Philips bauen derzeit ebenfalls neue Panelfabriken, wobei es sich um Fabriken der siebten Generation handelt, in denen etwas kleinere Basisgläser (1,87 m × 2,20 m) verarbeitet werden. Je größer die Muttergläser sind, umso kostengünstiger lassen sich die einzelnen Panels für große LCD-TVs fertigen. Ein Problem ist allerdings der Transport der sehr großen und nur wenige Millimeter dünnen Gläser, zwischen denen die LCD-Schicht aufgebracht wird. Deshalb gehen die Hersteller dazu über, ein Werk zur Glasfertigung in direkter Nachbarschaft zur eigentlichen Panelfabrik zu installieren.

Sharp hat als erster Displayhersteller auf LCD-TVs gesetzt und wurde dank dieser sehr frühen Entscheidung Marktführer bei Flachbildfernsehern. Die koreanischen Mitbewerber Samsung und LG-Philips und die taiwanische AU Optronics haben sich allerdings in der Rangliste der Panellieferanten für LCD-TVs vor Sharp setzen können. Mit der neuen Fab stellt Sharp sich diesem Wettbewerb und will sich zugleich gegen die Konkurrenz behaupten, die aus einem anderen Lager winkt: Unter den sehr großen Flachbildfernsehern dominiert derzeit die Plasmatechnik. Plasmafernseher in Größen oberhalb von 30 Zoll respektive 76 Zentimetern Diagonale sind günstiger als Geräte mit LCD-Technik. Nicht zuletzt angesichts der vielen neuen LCD-Fabriken prognostizieren Marktforscher den LCD-TVs dennoch eine goldene Zukunft. Während im abgelaufenen Jahr bis März 2005 etwa sieben Millionen Geräte verkauft sein sollen, erhofft man sich für das kommende Jahr eine Steigerung auf gut 12 Millionen und im darauf folgenden Jahr sogar ein Wachstum auf über 22 Millionen LCD-TVs. (uk)