Cebit

Shuttle kündigt 199-Dollar-PC mit Linux an [Update]

Die Billig-PC-Welle rollt weiter: In den USA will der für seine Barebones bekannte taiwanische Hardware-Hersteller Shuttle demnächst den sogenannten KPC für knapp 200 US-Dollar verkaufen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 183 Kommentare lesen
Lesezeit: 3 Min.

Immer mehr Hersteller springen auf den fahrenden Ultra-Billig-PC-Zug auf: Anlässlich der CES kündigte der für seine Barebones bekannte taiwanische Hardware-Hersteller Shuttle einen Linux-"KPC" für 199 US-Dollar an, den es auch als Barebone für 99 US-Dollar geben soll.

[Update]: Laut Shuttle Deutschland wird der KPC K45 in etwa zur CeBIT in Europa und auch in Deutschland erwartet, der Preis könnte bei etwa 190 Euro inklusive Mehrwertsteuer liegen. Dafür bekommt man dann ein quaderförmiges Desktop-Gehäuse, in dem ein Mainboard mit dem älteren Intel-Chipsatz 945GC steckt, auf dem ein Celeron aus der 400er-Serie (35 Watt TDP) und 256 MByte Speicher sitzen. Die Onboard-Grafik stellt einen analogen VGA-Port bereit, außerdem ist eine 80-GByte-Festplatte, aber kein optisches Laufwerk vorgesehen. Eine Entscheidung für eine bestimmte Linux-Distribution ist noch nicht gefallen, die Wahl könnte SuSE oder Ubuntu treffen.

Shuttle verkauft in Großbritannien bereits kompakte Linux-PCs im quaderförmigen "XPC"-Format – allerdings sehr viel teurer.

Mit dem Billig-PC versucht Shuttle offenbar, auf der aktuellen Welle der 200-Dollar-Rechner mitzusurfen. Mittlerweile sind einige solcher Systeme auf dem Markt, oft wurden sie ursprünglich für extrem preissensible Märkte in Entwicklungs- und Schwellenländern entwickelt. Vom Billig-Laptop EeePC etwa hat Asus im vierten Quartal 2007 nach eigenen Angaben bereits 350.000 Stück verkauft. In China hat Dell einen Billig-PC mit einem kompakten Mainboard mit Onboard-CPU von Intel auf den Markt gebracht; das Intel-Board D201GLY2(A) ist hierzulande für weniger als 60 Euro erhältlich.

In den USA ist Everex – eine Konzernschwester der Firmen FIC und VIA Technologies – recht erfolgreich mit dem sogenannten gPC "Green PC", den Wal-Mart für 199 US-Dollar verkauft. Im gPC steckt das Mainboard PC2500E mit VIA-C7-Prozessor, das die VIA-Tochter iDOT.com vertreibt; die Preisgestaltung ist allerdings seltsam: Während es der US-Händler ClubIT für unter 50 US-Dollar anbietet (dort ist es ausverkauft), verlangt der britische Händler LinITX etwa das Doppelte. Anlässlich der CES will Everex auch einen "gPC mini" anbieten.

Offenbar steckt auch FIC-Technik (nämlich eine Art Thin Client mit VIA C7) im Zonbu der gleichnamigen US-Firma, den man für rund 250 US-Dollar bekommt; eigentlich will Zonbu aber lieber ein Service-Abonnement mit monatlichen Kosten verkaufen. Mittlerweile hat Zonbu auch ein Notebook im Angebot. (ciw)