Sparsamer Desktop-PC mit Celeron 205 – aber nur für China

Auch Dell und Intel setzen jetzt auf Mainboards im Mini-ITX-Format mit aufgelötetem Stromspar-Prozessor, das erste Produkt ist aber nur für den chinesischen Markt gedacht.

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Der kompakte Dell-PC EC280 soll dank sparsamer Ausstattung und 21-Watt-CPU maximal 65 Watt Leistung aufnehmen und wurde speziell für den chinesischen Markt entwickelt – und Dell verkauft ihn auch nur dort. Mittlerweile hat Intel einige Details über den verwendeten Celeron 205 veröffentlicht und auch die Spezifikation des eigenen Mainboards D201GLY veröffentlicht, das wie der Dell-PC mit einem (anderen) SiS-Chipsatz mit integrierter Grafik und einem fest aufgelöteten Celeron 215 bestückt ist. Das D201GLY scheint noch nicht lieferbar zu sein, einige US-Händler nennen aber bereits einen Preis von knapp 90 US-Dollar.

Das Format der quadratischen D201GLY-Platine mit einer Kantenlänge von 17,15 Zentimetern entspricht genau dem von VIA erdachten Mini-ITX-Format, aber Intel spricht von MicroATX – offenbar sind Spezifikationen der Konkurrenz bei Intel tabu. Intel hat bereits mehrere Boards im Mini-ITX-Format aufgelegt, allerdings – wie Dell – vorrangig für den chinesischen Markt oder für Embedded-Anwendungen beziehungsweise OEM-Kunden.

Das Mini-ITX-Format ermöglicht lediglich einen Steckplatz für Erweiterungskarten, was einer der Gründe für die Spezifikation des DTX-Formats durch AMD war.

Während im Dell EC280 der SiS-Chipsatz SiSM661GX steckt, nutzt Intel beim D201GLY den eng verwandten SiS662. Der SiSM661GX enthält einen einkanaligen Speichercontroller für DDR-SDRAM, der SiS662 ist für DDR2 ausgelegt.

Die integrierten DirectX-7-Grafikprozessoren (Mirage 1) bringen nur minimale 3D-Beschleunigung. Der Anschluss digitaler Displays ist weder beim Dell EC280 noch beim D201GLY vorgesehen.

Weil es zur Celeron-200-Baureihe noch kein Datenblatt gibt, ist nicht genau klar, welcher Kern in diesen Prozessoren steckt. Wahrscheinlich handelt es sich um abgespeckte Celeron-M-Versionen mit 90-Nanomater-"Dothan"- oder 65-nm-"Yonah"-Innenleben – Intel Processorfinder weist jedenfalls für den Celeron 205 einen 90-nm-Kern mit 21 Watt TDP bei 1,2 GHz Taktfrequenz aus, der 512 KByte L2-Cache hat und am FSB400 läuft. Beim Celeron 215 handelt es sich um einen 65-nm-Prozessor mit 1,33 GHz, FBS533 sowie 27 Watt TDP und ebenfalls 512 KByte L2-Cache.

Das D201GLY dürfte mit dem 1,33-GHz-Prozessor mehr Rechenleistung bieten als ein VIA-EPIA-Mainboard mit C7 1,5 GHz, allerdings ist der VIA C7 noch deutlich sparsamer als der Celeron 200 und deshalb mit bis zu 1,2 GHz auch passiv kühlbar. Zudem bietet VIA mittlerweile auch EPIA-Boards mit DVI-Ausgang an. HP offeriert ebenfalls auf dem chinesischen Markt den C7-PC HP Compaq dx2020.

Zum EC280 hat Dell ein englischsprachiges Handbuch mit weiteren technischen Spezifikationen auf der Webseite veröffentlicht (PDF-Datei hier). (ciw)