Siemens: Büro-App Comfy soll Mitarbeiter vor Corona schützen

Siemens-Mitarbeiter kehren in ihre Büros zurück, doch die Corona-Ansteckungsgefahr bleibt. Die Comfy-App soll ihnen beim Wahren der Abstandsregeln helfen.

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Siemens: Büro-App Comfy soll Mitarbeiter vor Corona schützen

(Bild: Siemens AG)

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Siemens stellt seinen Beschäftigten ab sofort die hauseigene Mitarbeiter-App Comfy zur Verfügung, die dabei helfen soll, in Zeiten der Corona-Pandemie freie Büroplätze unter Wahrung der Abstandsregeln zu finden. Wie das Handelsblatt berichtet, soll die App 100.000 Mitarbeitern in 30 Ländern an 600 Standorten zur Verfügung stehen und freiwillig verwendet werden können.

Die Sorge vor der Rückkehr ins Büro sei bei Mitarbeitern groß, erläutert Rainer Haus, Digitalexperte bei Siemens Smart Infrastructure, in dem Bericht des Handelsblatt den Grund für den Einsatz der Comfy-App. Die Möglichkeit, dass sich Mitarbeiter infizieren, weitere Kollegen anstecken und möglicherweise ganze Betriebszweige lahmlegen, ist hoch.

Um das zu vermeiden können Mitarbeiter in der Comfy-App nachsehen, in welchen Büroräumen unter Einhaltung der Abstandsregeln noch freie Plätze vorhanden sind und wie sie dort sicher hinkommen. Zukünftig sollen die Beschäftigten auch einen freien Platz reservieren können. Sensoren im Büro, die eigentlich feststellen, ob sich jemand im Büro aufhält und falls nicht, gegebenenfalls das Licht ausschalten, werden nun dazu genutzt, die Raumbelegung zu erfassen. Ist kein Platz vorhanden, kann der Mitarbeiter im Homeoffice bleiben. Roland Busch, COO und CTO bei Siemens, erläutert, dass die Comfy-App damit auch das neue mobile Arbeitsmodell von Siemens unterstützt.

Die Nutzung der App ist für die Siemens-Beschäftigten freiwillig, erwartet wird jedoch, dass mindestens 70 Prozent der Belegschaft die Comfy-App nutzen. Das ist notwendig, damit das Konzept aufgehen kann.

Das Thema intelligente Raumnutzung ist für Siemens aber auch als Geschäftsmodell interessant, denn viele Unternehmen sehen dadurch ein gewisses Einsparpotenzial. So können gegebenenfalls Büroflächen verringert und damit zusätzlich Energiekosten gesenkt werden, wenn immer ein Teil der Belegschaft im Homeoffice bleibt. Der Markt dafür soll mehrere Milliarden Euro groß sein.

(olb)