Siemens-Chef verteidigt Einschnitte bei Krisensparten

Den IT-Dienstleister SBS wolle Siemens "als Ganzes auf Vordermann bringen", sagte Klaus Kleinfeld auch mit Blick auf Zerschlagungsspekulationen.

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  • dpa

Siemens-Chef Klaus Kleinfeld hat die geplanten Einschnitte in den Problemsparten des Konzerns verteidigt. Maßnahmen wie der angekündigte Stellenabbau beim IT-Dienstleister SBS seien "manchmal leider unumgänglich", sagte Kleinfeld dem Mitarbeitermagazin SiemensWelt. "Es gibt in einigen Bereichen Überkapazitäten." Der Konzern hatte für SBS den Abbau von 2400 Arbeitsplätzen in den kommenden beiden Jahren angekündigt. In der kriselnden Kommunikationssparte soll der geplante Stellenabbau dagegen ohne Kündigungen ablaufen.

Der technologische Wandel in der Telekommunikation verlange Anpassungen bei Vertrieb und Service für Unternehmenskunden im Kommunikationsbereich, sagte Kleinfeld. Da Telefonanlagen zudem erheblich leistungsstärker und servicefreundlicher geworden seien, verliere die Wartung von Telefonsystem-Hardware rapide an Bedeutung. "Das bleibt nicht ohne Konsequenzen für unsere Servicestruktur", erklärte der Konzernchef. Mit den Arbeitnehmervertretern und der IG Metall habe man flexible Lösungen gefunden, die dazu beitrügen, Kapazitäten anzupassen. "Dabei wollen wir betriebsbedingte Kündigungen vermeiden", bekräftigte Kleinfeld.

SBS wolle Siemens "als Ganzes auf Vordermann bringen", sagte der Konzernchef auch mit Blick auf Zerschlagungs-Spekulationen. Dafür werde Siemens ein Experten-Team einsetzen, "das den neuen Bereichsvorstand beim Lösen der operativen Probleme und der strategischen Neuausrichtung der SBS unterstützt". Kleinfeld verwies zudem auf die geplanten Einsparungen in Höhe von 1,5 Milliarden Euro in den kommenden beiden Jahren. Siemens legt an diesem Donnerstag seine Bilanz für das Geschäftsjahr 2004/05 vor. (dpa) / (jk)