Siemens eröffnet Biometriezentrum

Das Siemens Biometrics Center in Graz soll "global agieren"; mit der "Homeland Security Suite" bietet der Konzern Software zur Erstellung und Nutzung biometrischer Reisedokumente.

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Siemens Österreich hat am Dienstag das Siemens Biometrics Center in Graz offiziell eröffnet. Es gehört zur Sparte Programm- und Systementwicklung (PSE) und soll "global agieren". Das Biometriezentrum wurde vergangenes Jahr gegründet und mit Subventionen der Republik und des Landes Steiermark ausgebaut. Nun forschen 25 Mitarbeiter in Graz sowie kleinere Gruppen in Wien und Agram an der "innovativen Zukunftstechnologie."

Siemens erwartet 35 Prozent jährliches Wachstum am Biometrieweltmarkt, auf dem 2009 bereits 4,7 Milliarden US-Dollar den Eigentümer wechseln sollen. Mit der Homeland Security Suite bietet der Konzern Software zur Erstellung und Nutzung biometrischer Reisedokumente. Kroatien hat bereits gekauft und wird auch gleich Fingerabdruck-Scanner sowie Kameras einsetzen, die Nummernschilder und Fahrzeugtypen erkennen. Für die Schweiz hat Siemens das System zur Erfassung und Verifizierung und Überprüfung der seit vergangener Woche erhältlichen Reisepässe "Pass 06" geliefert. Es umfasst 53 Erfassungs- und Verifikationssysteme sowie 15 Checkpoint-Systeme, an denen jeder selbstständig die in den Ausweisen gespeicherten Daten überprüfen und biometrisch verifizieren kann.

Als weitere einschlägige Kunden listet Siemens die spanische Notenbank, die steirische Gebietskrankenkasse, Lufthansa, diverse Krankenhäuser sowie einen "großen Freizeitpark in den USA" auf. Dabei könnte es sich um die Disney World in Florida handeln, die neuerdings die Fingerabdrücke aller Besucher einscannt.

NXP wiederum, die ehemalige Philips-Halbleitersparte, entwickelt im unweit von Graz gelegenen Gratkorn RFID-Halbleiter. Das Unternehmen erklärte ebenfalls am Dienstag, dass seine Smart-Chip-Technologie vom US-Außenministerium für eine neue Generation von Reisepässen ausgewählt wurde. NXP-Halbleitertechnologie sei nun in 30 der weltweit 36 elektronischen Reisepasssysteme im Einsatz. Dazu zählen auch Deutschland und Österreich. (Daniel AJ Sokolov) / (jk)