Siemens hofft auf wachsenden Handy-Weltmarkt

Der Siemens-Konzern rechnet 2004 mit einem deutlichen Wachstum des Handy-Markts und will seinen Marktanteil im Mobilfunkgeschäft weiter ausbauen.

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  • dpa

Der Siemens-Konzern rechnet 2004 mit einem deutlichen Wachstum des Handy-Markts und will seinen Marktanteil im Mobilfunkgeschäft weiter ausbauen. Nach etwa 470 Millionen Geräten in diesem Jahr werde der Weltmarkt 2004 um fünf bis zehn Prozent zulegen, prognostizierte Siemens-Mobilfunkchef Rudi Lamprecht. "Unser klares Ziel ist es, schneller zu wachsen als der Markt." Im laufenden Geschäftsjahr 2003/04 wolle der Mobilfunkbereich ICM wie im Vorjahr mindestens 29 neue Modelle auf den Markt bringen. Künftig wolle Siemens zudem noch stärker die Wertschöpfung außerhalb Europas fördern.

Im abgelaufenen Quartal hatte Siemens verlorenen Boden gut gemacht und 12 Millionen Handys verkauft. Der Marktanteil stieg so von zuletzt 7,5 auf mehr als 9 Prozent. Im gesamten Geschäftsjahr verkaufte Siemens 39 Millionen Mobilfunkgeräte, das waren 18 Prozent mehr als im Jahr zuvor. "Ich bin eigentlich sehr zufrieden mit dem, was wir haben", sagte Lamprecht mit Blick auf die Produktpalette. Er räumte ein, dass Siemens bei Handys mit integrierter Kamera etwas später dran gewesen sei als einzelne Konkurrenten. Jetzt habe man aber eine breite Palette.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr hatten Abschreibungen auf Lagerbestände der neuen Modemarke Xelibri das ICM-Ergebnis belastet. Zu Spekulationen über einen sehr hohen zweistelligen Millionenbetrag sagte Lamprecht, die Abschreibungen seien "bei weitem niedriger" gewesen. Es sei ein Fehler gewesen, bei den Mode-Handys nur auf den Verkauf in Boutiquen und Kaufhäusern zu setzen, statt auch auf die klassischen Vertriebskanäle. Zudem soll auch die Stammmarke Siemens bei Xelibri künftig etwas stärker in den Vordergrund rücken. Lamprecht zeigte sich überzeugt, dass sich das Xelibri-Konzept durchsetzen werde. "Wer kein Risiko eingeht, wird nichts erreichen." Die Xelibri-Handys haben teilweise keine klassische Tastatur mehr und können um den Hals gehängt werden.

Lamprecht betonte, er halte die Aufstellung des ICM-Bereichs mit den Handys und den Mobilfunknetzen für sinnvoll. "Das Zusammenspiel von Handys und der Infrastruktur ist ein Wettbewerbsvorteil." So könnten die Telekommunikationsbetreiber die Anzahl ihrer Lieferanten reduzieren. In den vergangenen Monaten hatte es immer wieder Spekulationen über eine Neuaufstellung der Kommunikationsbereiche von Siemens gegeben. (dpa) / (jk)