Siemens investiert in Asiens Mobilfunk

Siemens will bis 2002 seinen Anteil am asiatischen Mobilfunkmarkt von derzeit rund 8 Prozent auf 15 Prozent steigern. Wie das Unternehmen heute anlässlich einer Pressekonferenz in Peking bekannt gab, sind dazu Investitionen von mehr als 1,5 Milliarden US-Dollar geplant.

Das Geld solle vor allem für Marketing, Forschung und Entwicklung sowie den Aufbau von Produktionsstätten ausgegeben werden. Siemens geht dazu enge Kooperationen mit den verschiedenen Netzanbietern ein, erklärte Rudi Lamprecht, Vorstandsvorsitzender des Siemensbereichs Information und Communication Mobile (ICM). Außerdem sollen neue Handys auf den Markt kommen und die Entwicklung des Kommunikationsstandards Synchronous Time Division Code-Division Multiple Access (TD-SCDMA) zusammen mit der Chinesischen Akademie für Telekommunikations-Technologie (CATT) voran getrieben werden. CATT gehört zum chinesischen Ministerium für Informationsindustrie (MII) und besitzt in China alle wichtigen Patente und Rechte bezüglich des TD-SCDMA-Vorschlags. Mit TD-SCDMA wollen Siemens und CATT gemeinsam einen deutlichen Schritt in Richtung eines einheitlichen Weltstandards gehen, erklärten die beiden Beteiligten.

Siemens erwartet für die nächsten Jahre ein jährliches Wachstum des asiatischen Marktes von geschlagenen 30 Prozent – was sich aus der geringen Verbreitung des Mobilfunks erkläre. Derzeit benutzten nur 170 Millionen der 3,5 Milliarden Menschen der Region ein Handy, das entspricht einer Quote von knapp 5 Prozent. Bereits im vergangenen Jahr konnte das Unternehmen seinen Handy-Absatz im asiatischen Raum um 170 Prozent auf 3,8 Millionen Geräte steigern und seinen Umsatz in Asien auf 1,7 Milliarden Mark verdoppeln. "Dies ist nur der Anfang", teilte Firmensprecher Lamprecht in Peking mit. Ziel sei es auch, zu einem der größten Anbieter Telekommunikationslösungen in Asien zu werden. (sla)