Siemens erzielt 20 Prozent mehr Gewinn

Siemens steigert Umsatz und Gewinn über alle industriellen Geschäftsbereiche hinweg. Die Dividende soll erhöht werden.

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(Bild: Michael Vi/Shutterstock.com)

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Siemens hat das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahrs 2022 mit einer deutlichen Steigerung von Umsatz und Gewinn abgeschlossen, wie der Konzern am Donnerstag mitteilte. Der Umsatz stieg im Jahresvergleich um 9 Prozent auf 16,5 Milliarden Euro an, der Gewinn nach Steuern um 20 Prozent auf nunmehr 1,8 Milliarden Euro. Auf der virtuellen Hauptversammlung von Siemens soll am Donnerstag über eine Dividendenerhöhung entschieden werden.

Besonders der Auftragseingang machte bei Siemens einen erheblichen Sprung im Vergleich zum ersten Quartal 2021: Er stieg um 42 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal 2021 auf 24,2 Milliarden Euro an. Insgesamt liegt der Auftragsbestand derzeit bei 93 Milliarden Euro, so hoch wie nie zuvor, wie Siemens in seinem Geschäftsbericht mitteilte. Die Auftragseingänge stiegen über alle industriellen Geschäftsbereiche an: Digital Industries verzeichnete einen Anstieg um 67 Prozent auf 7,1 Milliarden Euro, Smart Infrastructure 26 Prozent auf 4,9 Milliarden Euro und Siemens Mobility 7 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro.

Einher mit den höheren Auftragseingängen entwickelten sich die Umsätze und Gewinne in den einzelnen Sparten positiv: Digital Industries konnte seinen Umsatz um 11 Prozent auf 4,3 Milliarden Euro steigern. Der Gewinn lag 12 Prozent höher als im Vorjahresquartal. Rund 947 Millionen Euro stehen für das erste Quartal nun in den Büchern. Die Profitabilität sei jedoch etwas gesunken. Gestiegene Ausgaben für cloudbasierte Aktivitäten und Auswirkungen der "Umstellung von Teilen des Geschäfts auf Software-as-a-Service (SaaS)" gibt Siemens als Grund an.

Der Geschäftsbereich Smart Infrastructure legte beim Umsatz um 6 Prozent auf 3,8 Milliarden Euro zu. Wie Siemens ausführt, seien unter anderem Großaufträge von der Halbleiterindustrie aus den USA erfolgt. Eine hohe Nachfrage hätte es weiterhin auch von Industrie-Kunden und Rechenzentrenbetreibern gegeben. Der Gewinn stieg um fast ein Viertel auf 480 Millionen Euro an. Dazu hätten auch bessere Kapazitätsauslastungen und Sparmaßnahmen beigetragen.

Siemens Mobility erzielte einen Umsatz 2,4 Milliarden Euro, im Vorjahresquartal waren es noch 7 Prozent weniger. Unterm Strich blieb ein Gewinn von 224 Millionen Euro, eine Steigerung um 3 Prozent im Jahresvergleich.

Zugleich veräußerte Siemens im Rahmen einer „Fokussierung seines Portfolios“ wie bereits im Januar angekündigt das Straßenverkehrsgeschäft Yunex Traffic an Atlania. Neu ist, dass Siemens sich auch vom Post- und Paketgeschäft der Siemens Logistic trennt. Eine entsprechende Vereinbarung zum Verkauf sei mit der Körber AG getroffen worden. An Valeo soll der Siemens-Anteil des Joint Venture Valeo Siemens eAutomotive gehen. Die voraussichtlichen Einnahmen aus den Verkäufen nannte Siemens vor der am Donnerstagmorgen stattfindenden Hauptversammlung nicht.

Auf der Hauptversammlung, die aufgrund der Corona-Pandemie nur online stattfindet, will Siemens den Aktionärinnen und Aktionären über eine Dividendenerhöhung abstimmen lassen. Vorstand und Aufsichtsrat unterbreiten den Vorschlag, pro Siemens-Wertpapier eine Dividende von 4 Euro. Im Vorjahr lag sie noch bei 3,50 Euro.

An der Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2022 rüttelt Siemens nicht. Die industriellen Geschäftsbereiche sollen „weiter profitabel wachsen“, schreibt der Konzern. Zwar erwarte man noch Corona-bedingte Engpässe in den Lieferketten, jedoch hier zunehmend nachlassend. Der Umsatz soll im mittleren einstelligen Bereich wachsen. Bei den industriellen Geschäftsbereichen erwartet Siemens je ein Umsatzwachstum zwischen 5 und 8 Prozent.

Der Aktienkurs von Siemens blieb am frühen Donnerstagmorgen mit einem leichten Plus von rund 1,1 Prozent weitgehend stabil. Ein Papier hat nun einen Wert von 138,16 Euro.

(olb)