Siemens steigt bei VA Tech ein
Durch Übernahme einer Beteiligungsgesellschaft steigt das deutsche Unternehmen bei dem Linzer Technologie-, Energiesysteme- und Anlagenbaukonzern ein. Außerdem macht Siemens einen zweiten Anlauf für die gesamte Übernahme.
Die Siemens AG übernimmt die Victory Industriebeteiligung AG. Diese wiederum hält rund 16 Prozent der Anteile an der VA Technologie AG (VA Tech). Darüber hinaus hat Siemens die Österreichische Übernahmekommission davon unterrichtet, ein freiwilliges Übernahmeangebot für die gesamte VA Tech vorzulegen, heißt es in einer Mitteilung. "Der dafür festgelegte Preis von 55 Euro je Aktie ist ein sehr faires Angebot und berücksichtigt den Anstieg der Aktie in der letzten Zeit", so Siemens-Chef Heinrich von Pierer. Zunächst wird Siemens mit dem Kauf der Victory Industriebeteiligung AG größter Einzelaktionär der VA Tech vor der österreichischen Privatisierungs-Gesellschaft ÖIAG, die rund 14 Prozent hält. An der geplanten Kapitalerhöhung bei der VA Technologie AG wolle sich Siemens beteiligen, hieß es.
Im September war der VA-Tech-Verkauf an Siemens gescheitert. Die Widerstände der Arbeitnehmervertretung und der sozialdemokratischen Opposition in Wien seien zu groß gewesen, hieß es seinerzeit. Nun versucht Siemens zum zweiten Mal, seinen österreichischen Konkurrent zu schlucken. Der deutsche Konzern habe nun "positive Signale" der Regierung und der VA-Tech-Führung erhalten, sagte ein Sprecher laut Medienberichten. Allerdings haben die Behörden nach der Absage von Siemens im September eine einjährige Übernahmesperre verhängt. Nun will der Konzern eine Verkürzung dieser Frist erreichen. Ein Einstieg von Siemens könnte das Aus für die bisherige Kooperation von VA Tech mit dem Siemens-Konkurrenten General Electric (GE) bedeuten, heißt es weiter. Durch die Kooperation werde ein Viertel des Umsatzes bei VA Tech erwirtschaftet. (anw)