Siemens stößt Bauelemente ab

Im Zuge einer radikalen Neuorientierung wird sich Siemens aus mehreren Geschäftsfeldern, darunter gänzlich aus dem Bereich "Bauelemente" zurückziehen.

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Von
  • Frank Möcke

Im Zuge einer radikalen Neuorientierung wird sich Siemens aus mehreren Geschäftsfeldern, darunter gänzlich aus dem Bereich "Bauelemente" zurückziehen. Dieses Gebiet hat im abgelaufenen Geschäftsjahr mit 47 000 Mitarbeitern einen Umsatz von insgesamt rund 11 Milliarden Mark erzielt. Die entsprechenden Bereiche Halbleiter, Passive Bauelemente und Röhren sowie Elektromechanische Komponenten sollen zunächst in eigenständige Rechtsformen überführt werden.

Der Presse gegenüber beklagte der Vorsitzende des Vorstands der Siemens AG, Dr. Heinrich v. Pierer, daß der größte Anteil des Bauelementebereichs, Halbleiter, trotz seiner technologischen Spitzenstellung durch den verschärften Preisverfall auf dem Weltmarkt für Speicherchips erhebliche Verluste ausweise. Die katastrophale Lage auf diesem Markt habe zu einem Fehlbetrag von 1,2 Milliarden Mark (nach 109 Millionen Mark Überschuß im Vorjahr) geführt.

In einer Reihe von Geschäftsgebieten wie Hochfrequenz-IC und Power Semiconductors fallen indes steigende Geschäftswertbeiträge an. Auch das Geschäft mit den Chipkarten-IC läuft gut.

Das enttäuschende Halbleitergeschäft habe voll auf das Gesamtergebnis des Unternehmens durchgeschlagen. Von Pierer orakelt, daß ein Börsengang dieser Sparte "neue unternehmerische Chancen, eine Markterholung und weit über dem Durchschnitt liegende Ergebnisse" eröffne.

Die Aktionäre ficht das nicht an. Der Siemens-Vorstand wird der Hauptversammlung am 18. Februar 1999 in München eine Dividende von 1,50 DM je 5 DM-Aktie vorschlagen. Das entspricht einer Summe von 892 Millionen Mark. (fm)