Siemens streicht 600 von 1100 Stellen bei IT-Tochter Sinitec

Betroffen sind vor allem die Techniker des Wartungsspezialisten an bundesweit 29 Standorten.

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Der Siemens-Konzern streicht wegen der ständig schrumpfenden Nachfrage 600 von 1100 Stellen bei seiner IT-Tochter Sinitec. Betroffen seien vor allem die Techniker des Wartungsspezialisten an bundesweit 29 Standorten, teilte die Sinitec-Geschäftsführung heute in München mit (PDF). Einige Standorte sollen geschlossen werden. Der Arbeitsplatzabbau ist Teil einer größeren Umbauaktion beim renditeschwachen Siemens-IT-Dienstleister SBS, zu dem Sinitec gehört.

Die Pläne des Managements wurden heute den Arbeitnehmervertretern vorgelegt. Ein Rahmensozialplan sei bereits vereinbart worden. Der Abbau solle mit Hilfe von Versetzungen, Abfindungen und einer Transfergesellschaft "so sozialverträglich wie möglich" gestaltet werden, hieß es. Nach Gewerkschaftsangaben war auch die Abwicklung von Sinitec im Gespräch. Die drastischen Stellenstreichungen sind nun ein erster Schritt bei der erwarteten Neuaufstellung von SBS. Hintergrund für den Abbau von mehr als jeder zweiten Stelle seien die sinkende Störanfälligkeit von Computern und ein harter Verdrängungswettbewerb, die zusammengenommen in den vergangenen Jahren zu hohen Überkapazitäten geführt hätten, hieß es.

SBS hatte mit einem schmalen Gewinn von 40 Millionen Euro bei einem Gesamtumsatz von 4,7 Milliarden Euro auch im abgelaufenen Geschäftsjahr 2003/04 (30. September) die Renditeziele des Konzerns weit verfehlt. Die SBS-Führung müsse nun bis Januar ein Gesamtkonzept vorlegen, sagte ein Siemens-Sprecher. "Hier muss eine Vorwärtsstrategie entwickelt werden." Nach Einschätzung von Experten ist auch eine Trennung von SBS nicht ausgeschlossen, falls der Bereich nicht nachhaltig profitabel wird. (anw)