Siemens will zum Stellenabbau in Deutschland Stellung nehmen

Der Mobilfunkbereich ICM der Siemens AG will Ende März bekannt geben, wie viele Arbeitsplätze an deutschen Produktionsorten abgebaut werden sollen.

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Von
  • Andreas Beier

Ende März will der Unternehmensbereich ICM der Siemens AG zum geplanten Arbeitsplatzabbau an Produktionssstandorten innerhalb Deutschlands Stellung beziehen. Dies erklärte heute Jo Kaeser, Mitglied im Bereichsvorstand der Siemens-Mobilfunksparte ICM, am Rande einer Betriebsversammlung. Das Unternehmen will in den Standorten Bocholt und Kamp-Lintfort bis zu 2000 Arbeitsplätze abzubauen, wie Donnerstag bekannt wurde.

Die Unternehmensleitung wolle möglichst viele Arbeitsplätze an den Standorten zu erhalten, versicherte Kaeser. Zwar hätten sich die Umsätze im Unternehmensbereich ICM gut entwickelt, er sei aber noch nicht profitabel genug. Im vergangenen Jahr lag die Umsatzrendite der Siemens-Mobilfunksparte bei unter zwei Prozent. Siemens strebt jedoch mehr als acht Prozent an -- der Betriebsrat erklärt, dass das Werk Bocholt dieses Ziel berreits erfülle. Im laufenden Geschäftsjahr will Siemens 45 Millionen Handys absetzen. Das wären fast sechs Millionen mehr, als das Unternehmen im abgelaufenen Geschäftjahr an die Mobiltelefonierer bringen konnte.

Kaeser zufolge macht das Unternehmen derzeit nur 17 Prozent seines Umsatzes in Deutschland, obwohl hier die Hälfte seiner Mitarbeiter beschäftigt sind. Die Arbeitsstunde eines Software-Ingenieurs koste in Deutschland etwa fünfmal so viel wie in Asien, Osteuropa oder Lateinamerika. Hinzu komme, dass die Märkte in diesen Ländern deutlich schneller wachsen als im Inland. Konsequenterweise plant Siemens auch, ein neues Werk in Brasilien zu errichten. (adb)