Signal wird "sozialer": Storys für Messenger-Kontakte

Storys sind bei Snapchat, WhatsApp und Instagram schon lange eine wichtige Funktion. Sie kommen bald auch in den Messenger Signal.

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Die aktuellen Beta-Versionen verraten es: Signal bekommt eine Storys-Funktion, wie sie bereits von anderen Messengern bekannt ist. Text, Bilder und Videos lassen sich darüber mit Kontakten teilen. Die Adressaten bekommen diese Meldungen nicht direkt in den Einzel-Chats zugestellt, sondern rufen die Posts über einen eigenen Reiter auf. Die Funktion eignet sich zum Beispiel gut dazu, aus dem Urlaub in einem Rundumschlag an den Freundeskreis neidisch machende Fotos zu verteilen, ohne den Einzelnen zu sehr zu nerven.

Damit wird Signal etwas mehr zum sozialen Netzwerk. Wenngleich der Messenger schon bisher mit schönen Funktionen punktete und zum Beispiel die mannigfaltigen Reaktions-Emojis der grün gefärbten Konkurrenz bis vor kurzem voraus hatte, dürfte manch WhatsApp-Umsteiger die Storys schmerzlich vermisst haben.

In Signal wird man einen Beitrag – zumindest nach aktuellem Stand – einerseits als „private Story“ mit ausgewählten Kontakten, andererseits als Gruppenstory mit einer Gruppe teilen können. Neben Gruppenmitgliedern und Adressbuchkontakten kann man seine Geschichten auch denen anzeigen lassen, denen man in einem Eins-zu-eins-Chat geschrieben hat.

Von der Konkurrenz hat sich Signal (leider) die kurze Anzeigedauer eines Posts abgeschaut: 24 Stunden nach Veröffentlichung verschwindet die Story. Das zählt als einer der Tricks, wie Entwickler ihre Nutzenden in die Apps ziehen. Wer nichts verpassen will, muss also jeden Tag mindestens einmal in den Reiter schauen, ob Freunde etwas Neues gepostet haben. Und den Urheber zieht es in die App, um nachzusehen, wer sich die eigene Veröffentlichung angesehen hat. Nicht jeden lässt das kalt, aus der Neugierde kann sich unkontrolliertes Verhalten, gar eine Sucht entwicklen.

Wer sich nicht verführen lassen will oder grundsätzlich nichts mit sozialen Posts anfangen kann, wird – im Gegensatz zu WhatsApp – die neue Funktion in Signal übrigens ausschalten können.

Die Entwickler betonen, dass auch die Storys Ende-zu-Ende-verschlüsselt sind. Die Sicherheit ist generell ein wichtiger Pluspunkt von Signal: Die Chats sind nicht nur verschlüsselt, sondern der Messenger versucht auch, Metadaten zu reduzieren, um die Gesprächspartner zu schützen. Die Nachrichten werden quasi wie ein Brief ohne Absender auf dem Umschlag transportiert. In unserem Vergleich mit WhatsApp, Telegram, iMessage und weiteren stellte sich Signal als empfehlenswerte Option heraus. Auch Edward Snowden setzt den Messenger ein.

Wann die neue Version von Signal erscheinen soll, haben die Entwickler nicht bekanntgegeben. Aktuell können nur Beta-Tester für die Android-App 5.52 sowie iOS-App 5.57 unter sich Storys erzählen.

(tre)