Siltronic AG ohne Wacker
Die bayrische Firma Wacker Chemie bereitet einen möglichen Börsengang des Geschäftsbereiches Wacker Siltronic vor, größter nichtjapanischer Hersteller von Reinstsilizium-Wafern.
Die bayrische Firma Wacker Chemie bereitet einen möglichen Börsengang des Geschäftsbereiches Wacker Siltronic vor. Daher wurde die als AG geführte Tochterfirma Wacker Siltronic AG in Siltronic AG umgetauft, um die Eigenständigkeit der Firma zu betonen. Parallel dazu lagerte der Konzern die Wacker Ceramics als eigenständige Einheit aus.
Wacker ist mit 2,7 Milliarden Euro Umsatz und weltweit 16.000 Beschäftigten eine der großen deutschen Familiengesellschaften. Die Firma -- geleitet vom Konzernchef Dr. Peter-Alexander Wacker -- ist der größte nichtjapanische Hersteller von Reinstsilizium-Wafern für die Halbleiterherstellung. Mit der umstrittenen Entscheidung, die Werke für 200-mm-Wafer in Wasserburg und Burghausen zu schließen und die Produktion nach Asien zu verlegen, ist Wacker Ende vergangenen Jahres heftig in die Kritik geraten. Andererseits baut Wacker ein neues Werk für 300-mm-Wafer in Freiberg im "Silicon Saxony" auf. In Bayern gehen so 800 Arbeitsplätze verloren, in Sachsen kommen 600 hinzu: insgesamt will die Siltronic AG im Teilkonzern "Inland" 30 Millionen Euro an Personalkosten einsparen.
Das neue Werk hat im Dezember 2003 bereits seinen Testbetrieb der ersten Prozess-Stufe aufgenommen, ab Juni 2004 sollen die Kunden beliefert werden. Im Vollausbau soll es dann 150.000 Wafer pro Monat herstellen. Derzeit produziert Wacker etwa 70.000 300-mm-Wafer im Monat an den beiden Standorten Burghausen und Kikari(Japan). Ein wichtiger Kunde ist der Chiphersteller Infineon, dessen 300-mm-Werk sich in Sachsen quasi um die Ecke (<50 km) befindet. Infineon hat bislang schon ĂĽber eine Million 300-mm-Wafer von Wacker eingekauft. (as)